Schluss mit Abreißen und Wegwerfen?
München will Recyclingquote im Bausektor erhöhen
10.12.2025 – 06:09 UhrLesedauer: 1 Min.
München treibt den Umbau zur Kreislaufstadt voran. Im Fokus steht ausgerechnet die Branche, die mehr als die Hälfte des deutschen Abfalls verursacht.
Mehr als die Hälfte des Abfalls in Deutschland fällt im Bausektor an. München will nun gegensteuern und treibt zentrale Projekte für mehr Kreislaufwirtschaft voran.
Bereits 2022 wurde das Referat für Klima- und Umweltschutz beauftragt, eine Kreislaufwirtschaftsstrategie zu entwickeln und eine Koordinierungsstelle zu schaffen. In der aktuellen Sitzung des Ausschusses für Klima- und Umweltschutz wurde nun vorgestellt, welche Projekte trotz schwieriger Haushaltslage als Erstes umgesetzt werden können.
Ein zentrales Element ist der Aufbau einer städtischen Bauteilbörse. Die Idee dahinter: Gebäude lassen sich als Rohstofflager begreifen. Statt sie komplett abzureißen, können sie gezielt zurück- und umgebaut werden. Die dabei frei werdenden Bauteile sollen anderweitig verwendet werden. Wie das konkret funktionieren kann, erprobt die Stadt im EU-geförderten Projekt CirCoFin.
Ein weiteres Projekt hat zum Ziel, die Recyclingquote im Bausektor auf 30 Prozent zu steigern. Derzeit liegt sie bei 18 Prozent – konnte seit Projektbeginn im Jahr 2000 aber bereits erhöht werden, berichtet die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt im Stadtrat München in einer Pressemitteilung.
Neben dem Bausektor setzt München auch auf lokaler Ebene an. Das Projekt „Mehr Mehrweg“ soll die Kreislaufwirtschaft in den Stadtvierteln stärken – etwa durch örtliche Mehrwegsysteme. Der Verein Rehab Republic berät bereits in ersten Quartieren Gastronomen, Unternehmen und Bewohner beim Umstieg auf Mehrweg und informiert die Öffentlichkeit durch Kampagnen und Aktionen.
