Polizei Leipzig warnt

Sprengsatz auf Spielplatz zerfetzt Hände von Familienvater


24.01.2025 – 18:28 UhrLesedauer: 2 Min.

Robert W.: Zwei Wochen nach Silvester entdeckte er auf einer Tischtennisplatte eine goldene Kugel, die er für Müll hielt. (Quelle: gofundme)

Ein Leipziger will Müll von einer Tischtennisplatte entfernen. Als er eine goldene Kugel berührt, explodiert sie. War es eine perfide Sprengfalle?

In Leipzig ermittelt die Polizei, während ein Familienvater im Krankenhaus um seine Gesundheit kämpft. Am Dienstag vor einer Woche hat ihm ein Sprengsatz die Hände zerfetzt, jetzt schildert seine Lebensgefährtin auf der Spendenseite „GoFundMe“, was genau passiert ist – und wie es dem 40-Jährigen inzwischen geht.

Demnach vertrat sich Robert W. zwei Wochen nach Silvester in einem kleinen Park im Leipziger Stadtteil Stötteritz während der Mittagspause die Beine. Auf einer Tischtennisplatte entdeckte er, was er für achtlos weggeworfene Weihnachtsdekoration hielt: eine goldene Kugel, die er in den Müll werfen wollte.

Doch kaum hob er sie auf, detonierte sie in seinen beiden Händen. Bei dem vermeintlichen Unrat handelte es sich in Wahrheit um einen hochgefährlichen Sprengsatz.

„Die Detonation drang durch seine Winterjacke“, schildert seine Lebensgefährtin. Robert W. habe Brandwunden im Gesicht und am Oberkörper erlitten. „Splitter drangen in seine Augen. Er muss Schutzengel bei sich gehabt haben, dass er sein Augenlicht nicht verlor. Ein kleinerer Mensch hätte vielleicht nicht überlebt.“

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion aufgenommen. Bis jetzt ohne Ergebnis: „Die Ermittlungen dauern an“, sagte am Freitag eine Polizeisprecherin t-online.

Die Beamten warnten bereits kurz nach der Tat die Bevölkerung: Bürger sollten vorsichtig sein, wenn sie unbekannte Gegenstände fänden. Die Lokalpresse nimmt an, dass die goldene Kugel eine Sprengfalle war – dies würde bedeuten, dass sie absichtlich platziert wurde, um heimtückisch Menschen zu verletzen.

Die Polizei möchte sich zu diesem Verdacht nicht äußern. Auch weitere Details zum Sprengkörper gaben die Beamten bisher nicht bekannt. Die Polizeisprecherin sagte t-online lediglich, dies sei alles Teil der Untersuchungen.

Das Opfer des Sprengsatzes selbst schrieb bei „GoFundMe“ ebenfalls einen Text – seiner Lebensgefährtin zufolge benutzte Robert W. dazu einzig seinen linken Daumen. Darin heißt es: „Robert 1.0 gibt es seit dem 14. Januar um 12.55 Uhr nicht mehr. Robert 2.0 hat sich jedoch entschieden, die Entschlossenheit des Vorgängers mitzunehmen, sich nach der Detonation nicht hinzulegen, sondern weiterzugehen und sich seine Hilfe zu suchen, vielleicht auch einfach aufdringlich zu sein.“

Er habe „wegen dieser Kugel-Bombe oder was auch immer das gewesen ist“ in den vergangenen Tagen „einen „(lebens)gefährlichen, erschütternden, einen psychisch belastenden, einen gesellschaftlich spaltenden, einen ökologisch sinnlosen Roadtrip gemacht“. Böllerei sollte, so sehe das zumindest sein Arzt, verboten werden.

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