Nächste Pleite nach WM-Debakel: DFB-Frauen ohne Chance

Nach dem enttäuschenden Aus in der WM-Vorrunde wollten die DFB-Frauen neu durchstarten. In Dänemark wurde daraus nichts – es gab zu viele Fehler.

Fehlstart nach dem WM-Debakel: Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen hat im ersten Spiel nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der Weltmeisterschaft eine weitere Niederlage kassiert. Zum Auftakt der Nations League unterlagen die DFB-Frauen mit 0:2 (0:1) in Dänemark. Damit startet auch die Olympia-Qualifikation unter schlechten Vorzeichen. Schon am Dienstag (18.15 Uhr) wartet in Bochum das nächste knifflige Duell mit Island. Im neuen UEFA-Wettbewerb stehen die zwei europäischen Tickets für Olympia 2024 in Paris auf dem Spiel, der Gruppensieg ist Pflicht. Dritter Gegner ist Wales.

Amalie Vangsgaard (23., 64.) traf zum verdienten Sieg der Däninnen gegen eine über weite Strecken offensiv harmlose Mannschaft von Trainerin Britta Carlson, die die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg vertrat. Deutschland leistete sich dabei zu viele Fehler im Spielaufbau, kam gegen aggressive Gastgeberinnen oft einen Schritt zu spät.

So lief das Spiel:

Die ersten Akzente in einer hektischen Anfangsphase setzte Lina Magull, die nach 30 Sekunden erstmals abschloss. Danach hakte es jedoch zunehmend bei der deutschen Auswahl, die Verunsicherung war nicht zu übersehen, es mangelte an klaren Ideen und Bewegung ohne Ball.

Giulia Gwinn musste bis zur Pause auf ihr ersehntes Comeback warten. Die 24-Jährige vom FC Bayern war rund ein Jahr nach ihrem zweiten Kreuzbandriss zum DFB-Team zurückgekehrt. Die Hoffenheimerin Sarai Linder begann auf der Position rechts in der Abwehrkette, wo Svenja Huth nach der Geburt ihres Sohnes fehlte.

Immer wieder Vangsgaard

Die wacklige deutsche Defensive, bei der WM eine Dauer-Baustelle, musste hellwach sein gegen das schnelle dänische Umschalten. Die Neu-Münchnerin Pernille Harder forderte immer wieder den Ball und schickte beim Führungstreffer Vangsgaard, die sich mit robustem Einsatz gegen Linksverteidigerin Felicitas Rauch durchsetzte und überlegt abschloss.

Gwinn und Jule Brand brachte Carlson als frische Kräfte für die rechte Seite, das DFB-Team erzeugte wieder mehr Druck. Kopfbälle der bemühten Sydney Lohmann (54.) und Popp (56.) verfehlten das Tor nur knapp. Dann aber spielte Gwinn unter Bedrängnis unsauber ins Zentrum, Vangsgaard nutzte die unsortierte Defensive erneut aus.

Die Umstände hatten die heikle Mission Neustart noch schwieriger gemacht. Der DFB hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, dass die in die Kritik geratene Bundestrainerin die September-Länderspiele krankheitsbedingt verpasst. Die WM-Aufarbeitung ist daher noch nicht vollständig abgeschlossen.

Die Partie zum Nachlesen im Ticker:

Dänemark – Deutschland 2:0

90.+5: Schlusspfiff in Viborg.

90.+2: Auch so spät im Spiel geht das noch viel zu einfach: Vangsgaard setzt sich bis in den DFB-Strafraum durch, spielt zurück auf die eingewechselte Sanne Troelsgaard, doch die verstolpert.

90.+1: Bühl versucht es noch mal mit einer Flanke von Links, ihre Hereingabe wird zu einer Ecke abgewehrt, die aber nichts einbringt.

90.: Fünf Minuten werden nachgespielt.

85.: Offensiv kommt da nichts mehr. Nach den letzten Minuten geht es für die deutsche Mannschaft vielmehr darum, nicht noch komplett unterzugehen.

82.: Jetzt hat die DFB-Elf wirklich Glück: Hegering spielt einen Fehlpass genau zu Harder, die findet Vangsgaard – und die verzieht meterhoch über das Tor. Das hätte der Dreierpack für die Angreiferin sein können.

81.: Lea Schüller kommt für Lohmann ins Spiel.

77.: Die nächste brenzlige Situation: Gleich zwei Däninnen laufen auf Frohms zu, der Pass der eingewechselten Rikke Madsen aber wird vor Harder von Brand abgefangen.

70.: Ist nun endgültig die Luft raus bei den DFB-Damen? Erneut kommt nach dem Gegentor keine Offensivaktion mehr.

64.: Ist das bitter: Das 2:0 für Dänemark – mitten rein in eine bessere Phase der DFB-Elf: Gwinn wird unter Druck auf Rechts zu einem Pass Richtung eigener Strafraum gezwungen, Vangsgaard sprintet vor Hegering an den Ball, zieht an Frohms vorbei und schiebt ein.

61.: Nächster Wechsel: Für Magull kommt Lena Lattwein.

56.: Die DFB-Elf wird besser: Gwinn findet Brand, die flankt direkt. Popp erreicht den Kopfball, drückt den Ball aber rechts am Tor vorbei.

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