Das Thema Katar-Sponsoring reißt beim FC Bayern nicht ab. Nun äußerten sich zwei Spielerinnen der Münchner kritisch über das Trainingslager im Wüstenstaat.
Die beiden FC-Bayern-Profis Emilie Bragstad und Tuva Hansen haben die Austragung des Wintertrainingslagers in Katar kritisiert.
“Als Spielerinnen haben wir nicht viel Einfluss darauf, wohin wir ins Trainingslager reisen, vor allem, wenn wir einen Sponsor haben, der es uns erst ermöglicht. Katar ist kein Ort, an dem ich selbst Urlaub machen würde”, sagte die 21-jährige Verteidigerin Bragstad Norwegens Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk NRK. Ihre Nationalmannschaftskollegin Hansen erklärte, sie fühle sich dennoch nicht als Akteurin des sogenannten “Sportwashing”. “Wir wollen wirklich kein Teil davon sein. Es ist für uns Spielerinnen eine schwierige Situation, auch weil wir das Gefühl haben, nichts dagegen tun zu können.”
Bragstad: Was wäre bei Boykott des gesamten Teams passiert?
Die Partnerschaft des FC Bayern mit dem Wüstenemirat wird seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. Vor allem die mangelnde Menschenrechtslage im Golfküstenstaat wird heftig kritisiert. Die Reise nach Katar zu boykottieren, war für Bragstad dennoch keine Option. “Es ist für mich als Einzelperson schwierig, da der Verein entschieden hat, dass wir für das Trainingslager nach Katar riesen.”
Es se nicht so, dass sie eine Wahl gehabt hätte, nicht an der Wintervorbereitung in Doha teilzunehmen, doch Bragstad sagt auch: “Es ist schwierig zu sagen, was passiert wäre, hätten wir als geschlossenes Team gesagt, dass wir das Trainingslager boykottieren.” Unklar bleibt, ob es diesen losen Gedanken in den Reihen der Bayern-Frauen überhaupt gegeben hat.