Spinalkanalstenose behandeln: Schmerzmittel, Übungen, OP

Eine wichtige Rolle spielen zudem sogenannte entlordosierende Übungen – also Übungen, die einer übermäßigen Lordose der Wirbelsäule entgegenwirken. Als Lordose bezeichnen Fachleute die natürliche und erst einmal harmlose Wölbung der Hals- und Lendenwirbelsäule in Richtung der Körpervorderseite. Bei einer Spinalkanalstenose kann eine übermäßige Lordose (wie etwa ein Hohlkreuz) jedoch die Beschwerden verstärken, weil der Raum im Wirbelkanal dabei enger wird.

Entlordosierende Übungen tragen dazu bei, dass sich der Spinalkanal weitet und der Druck auf das Nervengewebe nachlässt. In der Regel sind das einfache Übungen, die Betroffene täglich zu Hause praktizieren können und sollen.

Eine der typischen Übungen für eine Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule besteht zum Beispiel darin, sich mit leicht gebeugten Knien mit dem Rücken an eine Wand zu lehnen und den Lendenwirbelbereich zur Wand zu kippen, sodass dieser dort möglichst anliegt. Welche Übungen sich im Einzelfall am besten eignen, erfahren Betroffene im Rahmen der Physiotherapieeinheiten.

Unabhängig von physiotherapeutischen Übungen ist es zudem wichtig, dass Betroffene weiterhin (nach ihren Möglichkeiten) körperlich aktiv bleiben, damit sich der Zustand nicht verschlechtert. Hier bietet sich insbesondere Radfahren an, da durch die leicht vorgebeugt sitzende Haltung im Sattel normalerweise keine Schmerzen entstehen.

Bessern sich bei einer Spinalkanalstenose im LWS-Bereich Schmerzen und andere Beschwerden auch nach einigen Wochen (meist zwölf) nicht mithilfe der konservativen Behandlungsmaßnahmen oder verschlimmern sich die Symptome sogar, kann eine Operation infrage kommen.

Dann versuchen Ärzte, den Wirbelkanal chirurgisch zu erweitern, um den eingeengten Nerven und/oder Nervenwurzeln mehr Platz zu schaffen. Das soll diese entlasten und dadurch die Schmerzen verringern. Dazu wird in der Regel ein bestimmter Teil des Wirbelkörpers, die sogenannte Lamina, entfernt. Zusätzlich ist es oft nötig, die betroffenen Wirbel zu versteifen, um mehr Stabilität in die Wirbelsäule zu bringen. Häufig hält der OP-Erfolg einige Jahre an.

Gut zu wissen: Bei einer Spinalkanalstenose im LWS-Bereich stellen konservative Maßnahmen die Behandlung der ersten Wahl dar. Auch bei einem verengten Wirbelkanal in der Halswirbelsäule, der nur mit leichten Beschwerden einhergeht, kann ebenfalls erst einmal eine konservative Behandlung versucht werden. Bei einer Wirbelkanalverengung der Brustwirbelsäule, die Beschwerden hervorruft, raten Ärzte jedoch direkt zu einer OP.

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