Bayerns Sport-Boss Max Eberl versicherte erst am Freitag, dass es für Thomas Müller beim FC Bayern weitergeht, wenn dieser es möchte. Laut „Bild“ muss das Klub-Urgestein dafür aber wohl Einbußen im Gehalt hinnehmen. Bei einer Figur wie Müller ist das ein Unding. Schließlich zählt nicht nur die Leistung auf dem Platz, sondern auch die neben dem Platz. Im Basketball werden Identifikationsfiguren wie Müller als „Glue Guys“ bezeichnet. Wörtlich übersetzt sind das Typen, die die Mannschaft zusammenkleben, also zusammenhalten. Der Beitrag solcher Spieler ist unerlässlich für den Erfolg ihrer Mannschaft – und hat nun mal ihren Preis.

Auch bei Joshua Kimmich sah es Ende des vergangenen Jahres noch nach einer Gehaltskürzung aus. Nun könnte sich das Blatt laut oben genannter Zeitung wenden, wenn Kimmich bleiben sollte. Denn: Er wird umworben – und das zurecht. Kimmich stand 15-mal in der Startelf, traf in dieser Saison einmal in der Liga und steuerte vier Vorlagen zur aktuellen Spitzenposition bei. Auch wenn Kimmich bald sein zehnjähriges Jubiläum beim Rekordmeister feiern könnte: Wenn ein anderer Klub ihm mehr Wertschätzung in Form eines höheren Gehalts entgegenbringen sollte, ist das ausschlaggebend.

Es geht hier nicht nur um Geld. Es geht um Status, um Hierarchie, das Ansehen in der Mannschaft und im Weltfußball. Da kann sich ein Führungsspieler oder Kapitän nicht einfach mit weniger Geld abspeisen lassen.

Müller, Kimmich, Neuer oder Davies haben den FC Bayern über Jahre hinweg geprägt. Sie haben ihre Leistung abgerufen, egal unter welchem Trainer. Und davon gab es in den vergangenen Jahren gar nicht so wenige. Entweder der Verein zahlt, was die Spieler wert sind – oder sie müssen ihre Zelte in München abbrechen.

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