Die Brandenburger haben gewählt, die Wahllokale sind geschlossen. Hier erfahren Sie mehr über den Ausgang.

Die Bürger in Brandenburg haben einen neuen Landtag gewählt. Hochrechnungen zeigen derzeit einen leichten Vorsprung der SPD vor der AfD. Ob die Grünen den Einzug in den Landtag schaffen, steht noch nicht fest. Die ersten Zahlen im Überblick:

Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich nach den ersten Hochrechnungen verhalten optimistisch. Er mahnte zunächst noch eine „Euphoriebremse“ an. Es sei das Ziel gewesen, zu verhindern, „dass unser Land einen großen braunen Stempel bekommt“. Das sei nach dem aktuellen Stand gelungen. Es habe sich gezeigt, dass „es wieder Sozialdemokraten waren, die Extremisten gestoppt haben“. Er sagte in der ARD, er werde zuerst mit der CDU reden. „Das ist jetzt schon klar.“ Bei den Grünen müsse man den Wahlabend noch abwarten.

CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann gratuliert Woidke zum Wahlsieg. Er sprach von einem bitteren Abend für die CDU, „weil wir weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind“. Auch für Brandenburg sei es ein bitterer Abend. 45 Prozent der Wähler haben sich entschieden, ihre Stimme den politischen Rändern zu geben, merkte Redmann an. SPD und AfD haben von der Polarisierung profitiert.

Die Grünen-Spitzenkandidatin in Brandenburg, Antje Töpfer, sagt, es werde noch ein langer Abend. Ihre Partei müsse zittern. Es werde sich aber lohnen und am Ende werde es die Partei schaffen. „Wir werden in den Landtag einziehen.“

Co-Spitzenkandidat Benjamin Raschke sagte in der ARD, es sehe so aus, „als hätten wir uns trotz des harten Gegenwinds behauptet“. Ersten Hochrechnungen zufolge müssen die Grünen noch um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. „Entscheidend ist, dass die AfD begrenzt wird in ihrer Wirkungsmacht“, sagte Raschke. „Um so wichtiger wäre es, dass wir Grünen im Parlament sind, um die Blockademacht der AfD zu verhindern.“ Wichtig sei dies auch, „um eine Kraft für Klima und Naturschutz zu sein“.

Der Spitzenkandidat des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Robert Crumbach, zeigte sich begeistert. „Keine neun Monate nach der Gründung unserer Partei“ sei dies das „dritte tolle Ergebnis und der Einzug in einen Landtag“, sagte Crumbach vor Anhängern.

Das enge Rennen zwischen AfD und SPD zeichnete sich bereits in den Umfragen ab. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte sein persönliches Schicksal vom Wahlausgang abhängig gemacht: „Mein Ziel ist es, gegen die AfD zu gewinnen – und wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg.“

Die FDP führt ihr schlechtes Abschneiden bei der Landtagswahl in Brandenburg auf die Bundespolitik zurück. „Es ging in diesem Wahlkampf nicht um Brandenburg, sondern um bundespolitische Themen und Taktik“, erklärte FDP-Spitzenkandidat Zyon Braun am Sonntagabend. Er erhob schwere Vorwürfe gegenüber der SPD. Diese habe die AfD genutzt, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen.

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