Neue Gebühr für Ferienwohnungen

Darum könnte der Urlaub in Spanien künftig teurer werden


16.01.2025 – 14:02 UhrLesedauer: 2 Min.

Protest in Madrid: Im vergangenen Jahr sind viele Spanier gegen Wohnungsnot und Massentourismus auf die Straße gegangen. (Quelle: IMAGO/Luis Soto/imago)

Spanien will die Steuern auf Ferienunterkünfte erhöhen, um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken. Dies könnte in Zukunft für Touristen zu höheren Kosten führen.

Im vergangenen Jahr war das beliebte Urlaubsland Spanien immer wieder in den Schlagzeilen. Der Grund dafür: Besonders in den Hochburgen wie Mallorca oder auf den Kanaren gab es große Demonstrationen gegen den Massentourismus.

Dieser hat nämlich in vielen Regionen dazu geführt, dass die Lebenshaltungskosten für Einheimische stark gestiegen sind. Das liegt auch daran, dass viele Privatwohnungen für hohe Summen an Touristen vermietet wurden, was sich negativ auf den Wohnungsmarkt ausgewirkte. Auf Mallorca mussten Menschen deswegen teilweise in Wohnwagen leben.

Mit einem neuen Gesetz will Spanien nun dagegen steuern. Wie mehrere spanische Medien berichten, will die Regierung die Steuern auf Ferienunterkünfte erhöhen. Der Hintergrund ist der zunehmende Mangel an bezahlbarem Wohnraum.

Derzeit zahlen spanische Hotels eine Mehrwertsteuer von 10 Prozent, die in Form von Gebühren an die Gäste weitergegeben wird, wie „Reisereporter“ schreibt. Ferienunterkünfte wie Wohnungen oder Häuser, die beispielsweise über Plattformen wie Airbnb vermietet werden, unterliegen jedoch einer anderen Steuerregelung.

Spaniens Premierminister Pedro Sánchez kritisierte laut der Nachrichtenagentur Reuters: „Es ist nicht gerecht, dass diejenigen, die drei, vier oder fünf Wohnungen als Kurzzeitvermietungen anbieten, weniger Steuern zahlen als Hotels oder Arbeitnehmer.“

Bisher mussten viele Anbieter von Kurzzeitvermietungen in Spanien keine Mehrwertsteuer zahlen, da sie meist Einzelpersonen oder kleine Unternehmen sind, die nicht der Mehrwertsteuerpflicht unterliegen. Dies führte jedoch zu einem unfairen Wettbewerb zwischen Hotels und privaten Vermietern, dem spanischen Staat entgingen zudem erhebliche Steuereinnahmen.

Der Verstoß der Regierung ist Teil eines Zwölf-Punkte-Plans, mit dem der öffentliche Wohnungsbau gefördert werden soll. Dieser soll aber erst ab 2026 greifen. „Unsere Verpflichtung ist es, die Nutzung von Wohnungen gegenüber ihrer touristischen Nutzung zu priorisieren“, so Sánchez.

Durch eine neue EU-Regelung müssen Plattformbetreiber wie Airbnb künftig sicherstellen, dass die Mehrwertsteuer abgeführt wird. Airbnb plant daher, die Steuer direkt bei der Buchung zu erheben, was bedeutet, dass Urlauber bei der Reservierung entsprechend belastet werden.

Zusätzlich plant die spanische Regierung, eine Steuer von bis zu 100 Prozent auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger einzuführen. Käufer aus dem Nicht-EU-Ausland nutzen ihre erworbenen Immobilien nicht selten für gewinnbringende Kurzzeitvermietungen.

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