Migranten aus verschiedenen Ländern waren im südlichen Bundesstaat Chiapas in einem Lastwagen unterwegs. Soldaten schießen auf sie – wegen eines Irrtums?
Soldaten haben in Südmexiko auf eine Gruppe von Migranten geschossen, die vermutlich mit Schleppern in Lastwagen unterwegs waren. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben und zwölf weitere wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Es soll sich dabei laut Ministerium um einen fatalen Irrtum gehandelt haben: Demnach sollen die Menschen für Bandenmitglieder gehalten worden sein.
Der Vorfall ereignete sich den offiziellen Angaben zufolge nachts nahe der Gemeinde Villa Comaltitlán im Bundesstaat Chiapas. Es seien Ermittlungen eingeleitet und die beiden Soldaten, die geschossen hätten, vom Dienst suspendiert worden, teilte das Ministerium weiter mit. Am selben Tag des Zwischenfalls war Mexikos erste Präsidentin, Claudia Sheinbaum, vereidigt worden.
Nach den Aussagen der beteiligten Soldaten waren sie bei einer Patrouille auf einen Konvoi von drei Fahrzeugen gestoßen. Sie sollen Schüsse gehört und daraufhin geschossen haben. Eines der Fahrzeuge sei zuvor mit hoher Geschwindigkeit ausgewichen. Die Migranten waren Teil einer Gruppe von 33 Menschen aus Ägypten, Nepal, Kuba, Indien, Pakistan und anderen Ländern, die in einem der Fahrzeuge unterwegs waren.
Seit Jahren werden Soldaten in Mexiko massiv gegen die Drogenkartelle und für andere Aufgaben der inneren Sicherheit eingesetzt. Aktivisten prangern Menschenrechtsverletzungen an. Die meisten Migranten ziehen durch Mexiko in Richtung USA. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern.