Sogar im Winter

Wasserknappheit in Urlaubsland verschärft sich weiter

03.02.2025 – 19:36 UhrLesedauer: 2 Min.

Ausgetrocknetes Flussbett des Kouris-Trinkwasser-Reservoirs bei Limassol (Archivbild): Zypern leidet unter der aktuellen Trockenheit. (Quelle: IMAGO / Xinhua)

Es will einfach nicht ausreichend regnen: Zyperns Wasserspeicher sind nur noch zu einem Viertel gefüllt. Die Regierung versucht, dagegen anzugehen.

Die Wasserknappheit auf Zypern hat sich in diesem Winter weiter verschärft. Trotz gelegentlicher Regenfälle ist die Niederschlagsmenge bei weitem nicht ausreichend. Nun schlagen das Agrarministerium und die Wasserwerke Alarm: Die Wasserspeicherseen sind nur noch zu 25 Prozent gefüllt, was katastrophale Aussichten für den kommenden Sommer bedeutet, berichtet die zyprische Zeitung „Phileleftheros“.

Um die angespannte Lage zu entschärfen, prüft die Regierung in Nikosia den Betrieb zusätzlicher Entsalzungsanlagen sowohl im Meer als auch an Land. Derzeit gibt es bereits fünf solcher Anlagen; weitere mobile Einheiten könnten auf Schiffen und Lastkähnen direkt vor der Küste betrieben werden. Eine Alternative wäre der Betrieb von Anlagen am Ufer nahe dem Meer.

Allerdings müssten diese neuen Anlagen so schnell wie möglich geliefert werden, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Die Regierung hat daher eine Ausschreibung veranlasst, bei der Schnelligkeit Vorrang vor Kosten und Installationsort hat, heißt es bei „Phileleftheros“ weiter.

Obwohl Zypern über 180 Dämme verfügt – gemessen an der Fläche mehr als jedes andere EU-Land – geht der Niederschlag seit Jahren stark zurück. Laut den zyprischen Wasserwerken flossen im Winter 2023/24 nur rund 25 Millionen Kubikmeter in die Reservoirs, was lediglich der Hälfte des Vorjahres entspricht.

Der Vorsitzende des Verbandes der rund 250 Bananenproduzenten auf Zypern warnt vor katastrophalen Folgen für die Ernte: Schon jetzt können viele ihre Pflanzen kaum noch gießen. Auch andere Landwirte klagen über die schwierigen Bedingungen.

Auch Aufnahmen des Stausees Mavrokolympos nahe der westzyprischen Stadt Paphos zeigen dramatische Szenen: Neben unzureichendem Regen brach dort ein Damm, sodass selbst das letzte Wasser abfloss.

Schwer zu schaffen macht die Lage auch dem Tourismus. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Einheimische sowie Hotel- und Pensionsbetreiber zur Sparsamkeit beim Wasserverbrauch aufgerufen – eine Maßnahme, die wohl auch dieses Jahr wieder notwendig sein wird. Zyprische Meteorologen weisen darauf hin, dass der Klimawandel die Situation zusätzlich verschlimmert.

Für manche Urlauber stellt sich deshalb die Frage, ob Pools künftig noch befüllt werden können. Einige Hotelbetreiber denken darüber nach, ihre Pools mit Meerwasser zu füllen. das könnte jedoch die Filteranlagen erheblich belasten.

Die Einwohner befürchten unterdessen Maßnahmen wie in den wasserarmen Jahren von 2005 bis 2007: Damals durften sie während einer extremen Dürre weder ihre Autos waschen noch ihre Gärten bewässern.

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