Social-Media-Angaben
Was USA-Touristen demnächst bei der Einreise erwartet
10.12.2025 – 14:12 UhrLesedauer: 2 Min.
In die USA einzureisen, ist für Deutsche dank Esta ohne Visum möglich. Doch auch dieses Verfahren wird immer komplizierter.
Reisende aus Deutschland und anderen europäischen Ländern könnten bei einem USA-Besuch künftig deutlich mehr persönliche Daten preisgeben müssen. Wie aus einer Mitteilung der US-Grenzschutzbehörde hervorgeht, sollen die Regeln für die visumfreie Einreise spürbar verschärft werden. Ein genauer Zeitplan wird nicht genannt. Die „Tagesschau“ hatte zuerst darüber berichtet.
Konkret ist geplant, dass Touristen, die über das Visa Waiver Program (Esta) einreisen, künftig verpflichtend ihre Social-Media-Accounts der vergangenen fünf Jahre angeben müssen.
In der Mitteilung der US-Grenzschutzbehörde heißt es dazu: „Um der Präsidialverfügung 14161 vom Januar 2025 (Schutz der Vereinigten Staaten vor ausländischen Terroristen sowie anderen Bedrohungen der nationalen Sicherheit und öffentlichen Sicherheit) nachzukommen, fügt der US-Zoll- und Grenzschutz (CBP) Social-Media-Angaben als verpflichtendes Datenelement im Esta-Antrag hinzu. Antragstellende müssen künftig ihre Social-Media-Profile der vergangenen fünf Jahre angeben.“
Betroffen sind neben vielen EU-Staaten auch Länder wie Australien, Großbritannien, Israel, Japan und Südkorea. Die Angabe von Profilen bei sozialen Netzwerken soll ein fester Bestandteil des Esta-Antrags werden. Wird sie ausgelassen, könnte der Antrag als unvollständig gelten und abgelehnt werden.
Doch damit nicht genug: Laut dem Vorschlag sollen im Esta-Formular weitere Pflichtfelder hinzukommen. Falls nötig, müssten Antragstellende zusätzliche Daten angeben – darunter Telefonnummern der vergangenen fünf Jahre, E-Mail-Adressen der letzten zehn Jahre, IP-Adressen und bestimmte Metadaten aus hochgeladenen Fotos. Zusätzlich sollen verstärkt biometrische Daten erfasst werden, etwa Gesichtsmerkmale, Fingerabdrücke sowie DNA- und Iris-Informationen. Auch Angaben zu Familienmitgliedern wären vorgesehen, inklusive Namen, Telefonnummern, Geburtsdaten, Geburtsorten und aktuellen Wohnsitzen.
Datenschützer und Bürgerrechtsorganisationen in den USA sehen die Pläne laut „Tagesschau“ kritisch. Social-Media-Konten verrieten oft politische Einstellungen, soziale Kontakte oder persönliche Interessen. Die US-Behörden hingegen rechtfertigen die Ausweitung der Datenerhebung mit Sicherheitsbedenken. Nur so ließen sich mögliche Risiken wie Terrorismus oder Spionage frühzeitig erkennen, heißt es zur Begründung.
