
Gender Pay Gap
In diesem Bundesland ist die Lohnlücke am größten
Aktualisiert am 16.12.2025 – 14:43 UhrLesedauer: 2 Min.
In Deutschland zeigt sich 2025 erneut eine signifikante Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern. Die Unterschiede sind in Ostdeutschland geringer als im Westen.
Frauen haben auch im laufenden Jahr in Deutschland deutlich weniger verdient als Männer. Pro Stunde erhielten sie mit 22,81 Euro einen um 4,24 Euro geringeren Lohn, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die Lohnlücke betrug damit unverändert 16 Prozent.
2024 war dieser auch als Gender Pay Gap bezeichnete Wert im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte geschrumpft. 2006 hatte der Verdienstunterschied noch 23 Prozent betragen.
Knapp zwei Drittel der Lohnlücke (60 Prozent) erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten bei den Frauen und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Es bleibt eine Lücke (bereinigter Gender Pay Gap) von 1,71 Euro oder rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung. Dieser Wert blieb auch 2025 unverändert.
Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienen also Frauen 6 Prozent weniger als Männer, die auf einen Stundenlohn von 27,05 Euro kommen. Die Behörde vermutet, dass hier Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen eine Rolle spielen, die aber nicht näher erfasst werden. Man gehe davon aus, dass sich damit weitere Anteile des Lohnunterschieds erklären lassen. Die 6 Prozent stellten insofern eine Obergrenze für eine mögliche Verdienstdiskriminierung durch die Arbeitgeber dar.
Der unbereinigte Gender Pay Gap fällt im Osten Deutschlands mit 5 Prozent deutlich geringer aus als im Westen, wo 17 Prozent verzeichnet werden. In sämtlichen Berechnungen sind nach europäischen Statistikvorgaben die Bereiche „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ sowie „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ ausgenommen.
Vor allem im Öffentlichen Dienst gibt es mit 4 Prozent eine deutlich kleinere Verdienstlücke zwischen den Geschlechtern. Würde dieser Bereich einbezogen, sinkt die unbereinigte Lohnlücke bundesweit auf 15 Prozent.
In Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern war der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen in diesem Jahr bundesweit am geringsten. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, betrug die unbereinigte Lohnlücke hier vier Prozent. Die höchste Lohnlücke identifizierte das Statistische Bundesamt wiederum in Baden-Württemberg (20 Prozent), gefolgt von Bayern und Hessen (beide 19 Prozent).