
17.12.2025 – 13:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Euroclear ist essenziell für die globale Wertpapierabwicklung und verwahrt bedeutende Milliardenvermögen. Der russische Krieg lenkt den Fokus erneut auf seine Rolle.
Seit dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine kommt regelmäßig die Frage auf, wie mit dem Vermögen der russischen Zentralbank verfahren werden soll, welches noch in der EU lagert. Dabei taucht ein Name immer wieder auf: Euroclear. Denn dort wird russisches Vermögen im Wert von 180 Milliarden Euro verwaltet. Doch was ist Euroclear genau?
Das Unternehmen mit Sitz in Brüssel hat zwei große Aufgaben: zum einen die Abwicklung von Wertpapiergeschäften und zum anderen die Verwahrung von Finanzinstrumenten. Vereinfacht gesagt, sorgt das Unternehmen dafür, dass Wertpapiergeschäfte nach dem Kauf oder Verkauf zuverlässig abgewickelt werden. Konkret stellt Euroclear sicher, dass Wertpapiere vom Verkäufer auf den Käufer übertragen werden und diese auch bezahlt werden.
Außerdem verwahrt das Unternehmen Wertpapiere und führt Buch darüber, wem welche Anteile gehören. Die Dienstleistungen richten sich an Banken, Fonds, Zentralbanken und andere große Marktteilnehmer, nicht jedoch an Privatkunden. Das Unternehmen wickelt dabei nach eigenen Angaben jeden Monat Wertpapiergeschäft im Wert des Weltbruttoinlandsprodukts (rund 100 Billionen US-Dollar) ab.
Laufen Wertpapiere, die Euroclear verwaltet, aus oder werden anderweitig zu Geld, wird dieses auf der Euroclear Bank für die entsprechenden Kunden verwahrt. Sollte es Sanktionen gegen den Kunden geben, wie im Falle der russischen Zentralbank, wird dieses Geld eingefroren, sodass dieser keinen Zugriff mehr auf das Geld hat. Es bleibt aber weiterhin das Geld des Kunden. Euroclear kann über dieses Geld nicht frei bestimmen.
Wichtig ist, dass Euroclear keine staatliche Institution, sondern ein privates Unternehmen ist. Aufgrund seiner Wichtigkeit für den europäischen Handel unterliegt es jedoch einer strengen staatlichen Aufsicht. Für diese Aufsicht sind zu einem die belgische Finanzaufsichtsbehörde FSMA sowie die belgische Nationalbank zuständig.