Wann Füttern schädlich ist
Igeln beim Überwintern helfen: Das können Sie tun
Igel müssen sich für den Winterschlaf Fettreserven anfressen. Dabei können Sie ihnen helfen. Doch Vorsicht: Falsches Verhalten hält Igel künstlich wach.
Aktualisiert am 28.01.2025 – 15:43 Uhr|Lesedauer: 4 Min.
Bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad suchen Igel nach einem geeigneten Winternest. Dies ist meist ab Mitte Oktober der Fall. Um sich vor der Kälte zu schützen, suchen sie Unterschlupf in Erdmulden, unter Wurzelwerk, in Kompost- oder Laubhaufen, unter Hecken oder in Reisighaufen.
Ein Garten ist ein wichtiger Rückzugsort und Unterschlupf für Igel. Vor dem Winter räumen viele Hobbygärtner noch einmal richtig auf. Wenn Sie Igeln jedoch in der kalten Jahreszeit helfen möchten, lassen Sie Laub und Baumschnitt am besten liegen. Den Garten naturnah zu halten, spart zudem auch Arbeit.
Abgeschnittene Äste und Zweige bieten Igeln im Winter Schutz. Dafür schichten Sie die Hölzer am besten zu einem Reisighaufen auf. Zusätzlich können Sie herabgefallenes Laub darauflegen. Für Igel sind solche Haufen ideale Winterquartiere für den Winterschlaf.
Auch ein Igelhaus oder eine aus Holzbeton gefertigte Igelkuppel bieten den Wildtieren einen dauerhaften Unterschlupf und bewahren sie vor eisigen Temperaturen. Da Igel ab Mitte November bis in den März oder April ihren Winterschlaf halten, dürfen Unterschlüpfe für die Tiere nicht mehr verlagert werden, um sie nicht aufzuwecken.
Sie können Igeln im Garten auch ein Winterquartier bauen. Der Naturschutzbund Deutschland rät zu einem wetterfesten, mit Laub ausgepolsterten Unterschlupf aus Holz. Und so geht es:
Sie benötigen folgendes Material:
Ein guter Standort für das Igelhaus ist ruhig und liegt etwa in einer Hecke. Auf keinen Fall sollte die Box in einer Senke stehen, wo sich Regenwasser ansammelt. Am besten steht sie sogar auf zwei kurzen Dachlatten. Wie erkennt man, ob ein Igel eingezogen ist? Der Nabu rät, etwas Sand vor der Tür zu verstreuen und glattzustreichen. Spuren darin verraten das Tier.
Auch wenn sie allein im Garten unterwegs zu sein scheinen, sind junge Igel nicht immer gleich verwaist. Nach Ende einer sechswöchigen Säugezeit gehen die Kleinen auch schon ohne ihre Mutter auf Entdeckungstour. Besonders Mutige finden dabei manchmal nicht zum Nest zurück und rufen mit leisen Pieplauten nach ihrer Mutter.
Wer einen Igel dabei beobachtet, muss erst mal nicht weiter tätig werden. Meist befindet sich die Mutter in der Nähe und sammelt ihr Junges schnell wieder ein. Erst wenn die Mutter über Stunden nicht auftaucht oder der Igel krank wirkt, sollten Sie mit dem Tier zum Tierarzt oder einer Igelstation fahren. Kranke Igel unterscheiden sich von einem gesunden Tier dadurch, dass sie einen unsicheren Gang haben, apathisch sind und sich kaum noch einrollen. Die Augen stehen nicht halbkugelförmig hervor, sondern sind eingefallen und schlitzförmig.
Aufheben sollten Sie den Igel am besten mit Gartenhandschuhen: Das ist nicht nur wegen der Stacheln wichtig. Igel haben meist viele Parasiten wie Zecken und Flöhe. Stellt der Tierarzt fest, dass der Igel keine Hilfe benötigt, sollten Sie ihn am Fundort wieder freilassen.