So teuer wird die Kugel

Es wird ein Rekordsommer – zumindest an der Eisdiele


08.03.2025 – 17:28 UhrLesedauer: 2 Min.

Wieder teurer: Die Eisdielen erhöhen auch in dieser Saison ihre Preise. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Unai Huizi)

Der Sommer bringt wieder heiße Tage – und leider auch teures Eis. Schon jetzt melden die Eisdielen ihre Preiserhöhungen, vielerorts steigen die Preise massiv. Was kostet die Kugel in diesem Jahr?

Der Sommer kommt – und mit ihm die Lust auf Eis. Doch wer sich eine Kugel gönnen will, muss tief in die Tasche greifen. Bis zu drei Euro kostet sie in manchen Städten. Vor ein paar Jahren war das noch undenkbar. Selbst in kleineren Orten werden 1,50 Euro fällig. Die Zeiten der 50-Cent-Kugel sind vorbei.

Die Gründe sind schnell gefunden: Strom, Mieten, Löhne – alles steigt. Die Inflation frisst sich durch alle Branchen, auch durch die Eisdielen. Zutaten wie Milch, Zucker und Pistazien werden teurer. Wer Bio-Qualität oder frische Früchte verwendet, zahlt noch mehr.

Julius Göttl von der Eiswerkstatt Stuttgart rechnet vor: Zehn Cent mehr pro Kugel machen den Unterschied, damit das Geschäft läuft. Nur dann könne das Geschäft noch wirtschaftlich betrieben werden. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind die Preise unaufhaltsam gestiegen. Doch Göttl bleibt gelassen: „Es ist wie bei den Tankstellen – egal wie hoch die Preise sind, die Leute werden immer ihr Eis essen.“

Der Verband der italienischen Eisdielen, Uniteis, verteidigt die Preise. Eine Kugel in der Münchner Innenstadt mit großer Terrasse koste eben mehr als eine in der kleinen Dorfeisdiele. Wer in bester Lage sitzt, zahlt hohe Mieten. Wer Personal beschäftigt, muss höhere Löhne zahlen. Wer Qualität bieten will, braucht teurere Zutaten.

Hinzu komme: Das Geschäft ist knallhart. Die Saison dauert nur ein paar Monate. Im Winter stehen viele Eisdielen leer. Wer im Sommer nicht genug verdient, überlebt das Jahr nicht.

Noch in den 1980er-Jahren kostete eine Kugel 30 Pfennig. Heute zahlt man das Zehnfache – in Euro. Doch die Nachfrage ist ungebrochen. Denn Sommer ohne Eis? Undenkbar.

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