Eine ähnliche Einschätzung gab zuletzt auch die Internationale Energieagentur (IEA) ab. Ein komplettes Ende von russischen Gaslieferungen über die Ukraine könnte den Bedarf nach Flüssiggas in Europa erhöhen, was dann wiederum die weltweite Versorgung unter Druck setze. Denn bei der Aufrechterhaltung des globalen Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage spiele Flüssiggas eine entscheidende Rolle.

Denn gerade in Asien prognostiziert die IEA einen Anstieg beim Gasverbrauch um 2,5 Prozent in diesem Jahr und um weitere 2,3 Prozent im kommenden Jahr. „Das Wachstum der weltweiten Gasnachfrage in diesem und im nächsten Jahr spiegelt die allmähliche Erholung von der globalen Energiekrise wider, die die Märkte hart getroffen hat“, sagte der IEA-Direktor für Energiemärkte und -sicherheit, Keisuke Sadamori. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sei jedoch fragil und könne schwanken. Daher müssten Erzeuger und Verbraucher eng zusammenarbeiten, um diese unsicheren Zeiten zu meistern.

Doch was heißt das für Verbraucher? Zur Preisentwicklung sagte Habeck, die verfügbare Menge an Gas werde steigen. Das werde einen Preiseffekt haben, der dann auch in den deutschen Gas- und Strompreisen ankommen werde. Doch wann genau das spürbar werden könnte, ist unklar.

Das Preisvergleichportal Verivox sieht zu Beginn der Heizperiode stabile Erdgaspreise. Der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland liegt aktuell bei 11,24 Cent pro Kilowattstunde. Zum Jahreswechsel hingegen kann es nun zu Preissteigerungen kommen, denn dann steigen die Gasnetzgebühren um bis zu 56 Prozent an. Für ein Einfamilienhaus können so Mehrkosten von jährlich bis zu 445 Euro anfallen.

„Da die Gasnetze Monopole und die Netzgebühren staatlich reguliert sind, können sich die Haushalte diesen höheren Kosten nur schwer entziehen, denn die Gasversorger geben die Netzgebühren in der Regel direkt an ihre Kunden weiter“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

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