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Der Goldpreis ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, und ein Verkauf kann jetzt sehr lukrativ sein. Eine sorgfältige Vorgehensweise hilft dabei, gute Gewinne zu erzielen.

Der Goldpreis hat im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Im Januar 2024 lag der Preis für eine Feinunze Gold bei rund 1.870 US-Dollar. Im Januar 2025 stieg der Preis auf rund 2.748 US-Dollar pro Feinunze, was einem Anstieg von rund 47 Prozent entspricht. Wer diese Chance nutzen und Gold gewinnbringend verkaufen möchte, steht vor der Frage: Wie gehe ich am besten vor? Hier die besten Tipps.

Gold ist nicht immer in kurzer Zeit so stark im Wert gestiegen, weiß „Finanztip“-Expertin Nadine Graf. Kurzfristige Preisspitzen bedeuten nicht, dass Gold langfristig eine hohe Rendite abwirft, so Graf. Tatsächlich brachte Gold seit Anfang 1975 nur etwa halb so viel Rendite wie weltweit gestreute Aktien und schwankte in der Vergangenheit stärker als ein Investment in einen ETF auf den Weltaktienindex MSCI World (mehr zum Thema ETF und Fonds lesen Sie hier).

Das aktuelle Hoch könnte also eine gute Gelegenheit sein, sein Gold zu Geld zu machen. Zumal der Goldanteil im Depot nicht zu hoch sein sollte, rät die Finanzexpertin. „Unabhängig von der Anlagestrategie sollte der Goldanteil nicht mehr als zehn Prozent betragen. Ist der Goldanteil aufgrund der Wertsteigerung überproportional hoch, können Anleger jetzt den hohen Goldpreis zum Verkauf nutzen.

„Finanztip“ hat in einer aktuellen Auswertung untersucht, welche Onlineportale sich für den Preisvergleich von Angeboten seriöser Goldhändler eignen. Das Ergebnis: Zwei Plattformen überzeugen, jedoch sollten Anleger vor dem Verkauf einiges beachten. Denn ganz so einfach ist der optimale Verkauf nämlich nicht. „Finanztip“ rät im Falle eines Verkaufs von Münzen oder Barren zu folgenden Schritten:

  • Bestandsaufnahme: Ermitteln Sie den Goldgehalt Ihrer Stücke. Bei Schmuck weisen Gravuren wie 333, 585 oder 750 auf den Feingehalt hin. Bei Barren und Münzen ist der Goldgehalt in der Regel angegeben. Dabei nicht nur auf das Gewicht der Barren und Münzen achten, sondern gegebenenfalls auch auf den jeweiligen Jahrgang und Zustand.
  • Wertberechnung: Berechnen Sie den Materialwert, indem Sie den Feingehalt mit dem Gewicht und dem aktuellen Goldpreis multiplizieren. Online-Ankaufsrechner können hierbei hilfreich sein.
  • Wertunterschiede bei Goldmünzen: Goldmünzen gleichen Gewichts können unterschiedliche Werte haben, abhängig von Seltenheit, Motiv, Prägungsjahr, Zustand und Sammlerinteresse. Beliebte Anlagemünzen wie der Krügerrand oder der Wiener Philharmoniker orientieren sich jedoch hauptsächlich am aktuellen Goldpreis.
  • Angebote einholen: Holen Sie mehrere Angebote von verschiedenen Ankäufern ein, um den besten Preis zu erzielen. Dies können Juweliere, Edelmetallhändler oder spezialisierte Goldankaufsstellen sein.
  • Seriösen Käufer wählen: Achten Sie auf Transparenz, faire Preise und klare Konditionen. Verbraucherschützer raten von Haustürgeschäften ab, da diese potenzielle Sicherheitsrisiken bergen können.

Der Verkauf von Gold an einen Onlinehändler kann eine bequeme Möglichkeit sein, birgt aber auch Risiken. Beim Verkauf von Gold ist es üblich, das Gold per Post oder Kurier zu versenden. Die meisten seriösen Händler bieten für diesen Zweck vorbereitete Versandetiketten oder sogar spezielle Versandtaschen an. Einige Händler berechnen zusätzliche Gebühren für die Analyse des Goldes.

Am einfachsten ist es, wenn Sie einen lokalen, seriösen Händler aufsuchen, der einen guten Preis bietet und gleichzeitig dem Berufsverband des Deutschen Münzfachhandels angehört. Denn ein größerer Kostenfaktor beim Goldverkauf an einen Onlinehändler kann der Versand der Ware und dessen Versicherung sein.

„Im Idealfall bietet der Onlinehändler eine Abholung an. Das kann zwar mehr kosten, dafür ist dann aber meist der gesamte Warenwert versichert“, rät Nadine Graf. Selbst ein Paket per Post zu schicken, sei meist nicht ratsam, da dann in der Regel die maximale Versicherungssumme lediglich 500 Euro betrage.

Seriöse Ankäufer sind zum Beispiel etablierte Edelmetallhändler, Juweliere oder spezialisierte Goldankaufstellen. In der Finanztip-Untersuchung von Online-Plattformen für den Goldankauf ermittelten die Vergleichsportale „gold.de“ und „gold-preisvergleich.com“ am zuverlässigsten die besten Preise bei vertrauenswürdigen Händlern.

Die beiden Anbieter schnitten unter anderem aufgrund ihrer Spezialisierung auf Gold/Edelmetalle sowie ihrer übersichtlichen und umfassenden Darstellung der verschiedenen Angebote am besten ab. Weitere Voraussetzungen waren, dass die Versandkosten korrekt und die Preise aktuell und transparent dargestellt werden.

Der Verkauf von Gold gegen Bargeld hat den Vorteil, dass Sie sofort über den Erlös verfügen können. Vor allem bei größeren Beträgen sind jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten. Dies gilt insbesondere für Barzahlungen von mehr als 10.000 Euro:

  • Geldwäschegesetz: In Deutschland gilt seit Januar 2020 eine Grenze von 2.000 Euro für anonyme Bargeschäfte beim Goldkauf oder -verkauf. Verkäufe in bar über 10.000 Euro sind zwar möglich, erfordern aber eine Identitätsprüfung des Käufers durch Vorlage eines Ausweises. Verkäufer sollten auch selbst prüfen, ob der Händler seriös ist, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
  • Sicherheitsrisiken: Der Umgang mit großen Bargeldbeträgen birgt Sicherheitsrisiken, wie Diebstahl oder Verlust. Ein Verkauf gegen Bargeld sollte daher in einem sicheren Umfeld, idealerweise in den Geschäftsräumen eines vertrauenswürdigen Händlers, erfolgen.
  • Nachweispflichten: Bei Barverkäufen über 10.000 Euro können Banken oder Behörden Nachweise über die Herkunft des Geldes verlangen, besonders wenn der Betrag später auf ein Konto eingezahlt wird. Das Fehlen solcher Nachweise könnte zu Problemen führen. Lesen Sie hier, warum Banken Bargeldeinzahlungen kontrollieren müssen.

Es ist daher besser, den Verkauf nicht in bar abzuwickeln. Eine Überweisung auf das Konto des Verkäufers ist die sicherste und transparenteste Methode. So können Sie sicher sein, dass das Geld tatsächlich auf Ihrem Konto eingeht:

  • Vertrauenswürdige Käufer: Verkaufen Sie nur an etablierte Händler oder Ankäufer mit einer guten Reputation. Überprüfen Sie Bewertungen und Erfahrungsberichte.
  • Vereinbarung schriftlich festhalten: Halten Sie die Verkaufsbedingungen schriftlich fest, einschließlich des vereinbarten Verkaufsbetrags und der Zahlungsweise.
  • Verkaufsbestätigung verlangen: Lassen Sie sich vom Käufer eine Rechnung oder eine Verkaufsbestätigung ausstellen. Lassen Sie sich auch die Überweisung bestätigen, zum Beispiel durch Vorlage eines Belegs.
  • Zahlung vor Übergabe: Lassen Sie sich vor der Goldübergabe den vollen Betrag überweisen und vergewissern Sie sich, dass das Geld auch auf Ihrem Konto gutgeschrieben wurde. Verwenden Sie keine Schecks, da diese platzen können.

In vielen Goldankaufstellen können sich Verkäufer die Überweisung direkt vor Ort in Gegenwart des Käufers oder des Händlers bestätigen lassen.

Ein Barverkauf kann bei Summen unter 10.000 Euro praktisch sein, ist jedoch mit Risiken verbunden. Für größere Beträge ist eine Banküberweisung die sicherere und gesetzeskonforme Option. Durch die Wahl eines seriösen Käufers und klare Absprachen können Sie sicherstellen, dass der Verkauf reibungslos verläuft.

Tipp: Vergessen Sie nicht, sich auch über steuerliche Aspekte zu informieren, da Gewinne aus Goldverkäufen, die innerhalb eines Jahres angefallen sind, steuerpflichtig sind.

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