Reaktionen auf Merkels Einmischung

„Wie ein Foulspiel im Fußball“


Aktualisiert am 07.02.2025 – 17:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Angela Merkel bei einem Gespräch mit der „Zeit“: Die frühere Bundeskanzlerin mischt sich in politische Themen ein. (Quelle: Marcus Brandt / dpa)

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Die gehäuften Kommentare Angela Merkels zur Migrationsdebatte irritieren die einen. Die anderen loben die Altkanzlerin für ihre Einmischung.

Ob die Veröffentlichung ihres Buches „Freiheit“, die Privataudienz bei Maybrit Illner oder das „Zeit“-Gespräch am Mittwoch: Angela Merkel sucht (und findet) seit wenigen Monaten wieder die Öffentlichkeit.

Ihre Einmischung in die Flüchtlingsdebatte erregt deutschlandweites Aufsehen und wird unterschiedlich bewertet. „Sie unterliegt keinem Schweigegelübde“, sagt Patrick Diekmann, die 70-Jährige verteidigend. Mauritius Kloft plädiert hingegen dafür, dass sie sich zurückhält. Das Pro & Kontra der beiden t-online-Redakteure, das Sie hier lesen können, rief bei t-online-Lesern verschiedene Reaktionen hervor.

Kurt Müller schreibt: „Frau Merkel sollte sich gänzlich in ihren Ruhestand begeben. Ich war lange Zeit CDU-Mitglied, aber sie schaffte es, dass ich austrat. Sie sollte sich jetzt bitte aus der Politik raushalten, ihre Zeit ist vorbei.“

„Wenn sie Sorge um eine grundsätzliche Fehlentwicklung unseres Landes hat, hat sie das Recht, womöglich gar die Pflicht, sich dazu zu äußern“, findet Hans-Dieter Kübler. „Angela Merkel politische Zurückhaltung abzuverlangen, widerspricht dem Grundgesetz.“

Stefan Möller mailt: „Nicht mehr aktive Politiker und ehemalige Bundeskanzler wie Schröder und Merkel sollten sich tunlichst aus der aktuellen Politik heraushalten. Zeiten ändern sich und die Bedingungen sind nun einmal nicht mehr wie zu deren Zeiten. Kritik dieser Ehemaligen wirkt dann manchmal wie ein Foulspiel im Fußball. Schweigen wäre da besser und würde nicht der eigenen Partei schaden.“

Friedrich Merz und Angela Merkel: Die Altkanzlerin kritisiert den Kanzlerkandidaten öffentlich. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)

„Ich bin froh, dass Frau Merkel sich in einer so entscheidenden Frage, wie man mit Antidemokraten umgeht und wie man europäisches Recht respektiert, nicht zurückhielt“, kommentiert Helga Mauser Merkels Unverständnis dafür, dass CDU-Chef Friedrich Merz vergangene Woche Anträge durch den Bundestag bringen wollte, bei denen er in Kauf nahm, Mehrheiten mithilfe der AfD zu erreichen.

Die t-online-Leserin halte es zudem für unangemessen, ihr die Schuld für das Erstarken der AfD in die Schuhe zu schieben. Zwar trage Merkel eine Mitverantwortung für die Folgen ihrer Politik, doch ihr Spielraum sei während ihrer Amtszeit durch Koalitionspartner und weltpolitische Konstellationen begrenzt gewesen. „Es ist Unsinn, so zu tun, als könne ein Bundeskanzler immer optimal handeln.“

Monika Hussmann sagt: „Frau Merkel sagte mehr als drei Jahre lang nichts und teilt plötzlich gegen Friedrich Merz aus. Das ist schlechter Stil. Damit bekräftigt sie nichts anderes als ihre Antipathie gegen ihn. Sie hätte besser weiter geschwiegen, zumal sie nie irgendeinen Fehler bei sich sieht. Ich war jahrelang ein echter Merkel-Fan, das bin ich nicht mehr.“

„Es ist richtig, dass sich Angela Merkel in diese Debatte einmischt“, meint Karsten Heide. „Das ist nicht nur ihr Recht, sondern auch ihre Pflicht. Denn Merz hebelte den demokratischen Prozess im deutschen Bundestag aus, indem er sein Versprechen, mit den Stimmen der AfD nicht in Konsens zu gehen, brach.“

Matthias Dennstedt kann auf die Wortmeldungen der Ex-Regierungschefin verzichten: „Frau Merkel sollte einmal in sich gehen und ihre Fehler analysieren. Sie sollte, trotz ihrer vielen Erfolge, die sie außerhalb Deutschlands hatte, sich lieber zurückhalten und ihre Rente genießen. Das ist nicht jedem Rentner in diesem Land vergönnt. Ich bezweifle jedoch, dass sie dazu in der Lage ist.

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