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Tages- und Festgeld sind für die sichere Geldanlage beliebt. Kaum bekannt sind dagegen Anleihefonds mit fester Laufzeit. Was es mit der Festgeld-Alternative auf sich hat.

Mehr als drei Billionen Euro haben die Deutschen laut Bundesbank Ende 2024 auf Giro- und Tagesgeldkonten geparkt. Dieses Geld ist jederzeit abrufbar, bringt aber oft wenige oder keine Zinsen ein. Mit der Inflation verliert es an Wert. Dabei gibt es bessere Methoden, Geld sicher – also ohne Schwankungen und mit garantierter Rückzahlung – anzulegen und Zinsen zu erzielen: zum Beispiel in Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen.

Anleihen sind Schuldscheine von Staaten oder Unternehmen: Man leiht ihnen Geld, bekommt dafür einen festgelegten Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum und am Ende der Laufzeit das geliehene Geld zuzüglich der letzten Zinszahlung zurück. Noch relativ neu am Markt sind Anleihefonds – also ein Bündel verschiedener Anleihen –, die zu einem festen Termin „fällig“, also zurückgezahlt werden.

Im Ratgeber schauen wir uns Fälligkeitsanleihe-ETFs, auch Laufzeit-ETFs genannt, genauer an und beantworten die wichtigsten Fragen.

ETFs sind Aktien- oder Anleihefonds, die Anleger an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen können. ETFs bilden einen Aktien- oder Anleiheindex nach, kaufen also genau die Wertpapiere ein, die der Index vorgibt. Dies führt zu sehr geringen Verwaltungskosten – ETFs sind also für wenige Zehntelprozente Gebühr zu haben, was sie bei Anlegern sehr beliebt macht. Mehr zu ETFs lesen Sie hier.

Ein Fälligkeitsanleihe-ETF bündelt, basierend auf einem Index, Anleihen von Unternehmen, die alle ähnlich lange laufen, zum Beispiel drei, fünf oder zehn Jahre. Als Anleger leihen Sie also einer Gruppe von Unternehmen über einen festgelegten Zeitraum Geld, bekommen dafür jährlich Zinsen und nach Ablauf der Zeit Ihr Geld zurück. Sowohl Laufzeit als auch Zinssatz (Rendite) sind bei Kauf des Fälligkeitsanleihe-ETFs bekannt.

Alternativ zu Anleihefälligkeits-ETF oder Laufzeit-ETF wird auch der englische Begriff Target Maturity ETF verwendet.

Laufzeit-ETFs eignen sich für Anleger, die Ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum entbehren können, es verleihen und so Zinsen erzielen möchten. Für Privatanleger sind Laufzeit-Anleihen daher eine Alternative zu Festgeld. Da die Rendite eines Laufzeit-ETFs zum Kaufzeitpunkt feststeht, ist ein Laufzeit-ETF wie Festgeld eine planbare Anlage. Mehr zum Thema Festgeld lesen Sie hier.

Alternativ können Sie einen Laufzeit-ETF aber auch vor der Fälligkeit verkaufen, zum Beispiel, wenn Sie das Geld anderweitig benötigen oder Sie mögliche Kursgewinne mitnehmen wollen. Laufzeit-ETFs sind damit flexibler als Festgeld, welches Sie in der Regel nicht verfrüht kündigen können. Beachten Sie, dass beim Verkauf von Laufzeit-ETFs Gebühren anfallen können.

Laufzeit-ETFs eignen sich auch für Anleger, die im Portfolio eine „sichere“ Komponente haben wollen, die Schwankungen im Aktienbereich ausgleichen kann. Die Renditen von Anleihen bewegten sich zumindest in der Vergangenheit oft entgegengesetzt zum Aktienmarkt. Anleihe-ETFs können damit auch den Zweck erfüllen, den traditionelle Anleihe-ETFs ohne feste Laufzeit innehaben.

Ein klassischer Anleihefonds bündelt wie der Laufzeit-ETF zahlreiche Anleihen mit ähnlicher Restlaufzeit. Allerdings läuft ein klassischer Anleihefonds ewig weiter. Anleihen, die bald fällig werden, werden in der Regel verkauft und durch neue ersetzt. Auf diese Weise ist es den Sparern nicht möglich, eine sichere Rendite zu erzielen. Stattdessen variiert die Rendite des Anleihefonds, abhängig vom Zinsniveau.

Wie bei Aktien-ETFs gibt es ausschüttende und thesaurierende ETFs. Das bedeutet, dass Zinserträge Sparern entweder regelmäßig auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben werden oder in neue Anleihen, die im Fonds stecken, reinvestiert werden.

Einmal haben Sparer direkt etwas von der Ausschüttung, können diese für Anschaffungen nutzen oder anderweitig anlegen. Im anderen Fall stecken mehr Anleihen im Fonds, die wiederum Zinserträge generieren. Es entsteht eine Art Zinseszinseffekt, was den Wert (die Rendite) des ETFs erhöht. Lesen Sie hier mehr zum Zinseszinseffekt.

Bislang bündeln Laufzeit-ETFs überwiegend die Schuldpapiere von Unternehmen, nicht von Staaten. Der Grund ist Experten zufolge, dass bei Unternehmensanleihen etwas höhere Zinserträge möglich sind. Die Unternehmen müssen dabei mindestens mit „Investment Grade“ bewertet sein – das bedeutet, die führenden Ratingagenturen müssen dem Unternehmen eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit attestieren.

Ein Fonds beziehungsweise ETF fasst oft mehrere Hundert Wertpapiere verschiedener Herausgeber aus unterschiedlichen Ländern der Welt zusammen. So lässt sich das Verlust- bzw. Ausfallrisiko streuen und reduzieren. Bei Anleihefälligkeits-ETFs sind oft Banken und Finanzdienstleister vertreten, aber auch Firmen aus dem Transport- und Technologiesektor, aus der Elektroindustrie sowie Konsumgüterproduzenten.

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