Wer nicht nur kurzfristige Gewinne anstrebt, sollte eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Dabei könnten diese Firmen Sie reich machen, während Sie schlafen.

Glaubt man dem legendären US-Investor Warren Buffett, dann reichen für Anleger nur ein paar ausgewählte Aktien für ein ganzes Leben. Er besteht darauf, dass man nur eine Aktie kaufen sollte, wenn man bereit sei, sie zu behalten, wenn die Börse die kommenden zehn Jahre geschlossen ist.



„Kaufen Sie nur solche Aktien, die sie auch dann noch gerne behalten würden, wenn die Börse für die nächsten zehn Jahre schließt.“


Warren Buffett


Es ist eine der großen Fragen, die sich Buffett und sein Lehrmeister Benjamin Graham immer wieder nur in anderer Form stellten. „Wenn Sie all ihr Geld in eine einzige Aktie stecken würden und die nächsten zehn Jahre auf einer einsamen Insel leben müssten, welche Aktie wäre das?“

In Buffetts Augen zwingen solche Fragen Anleger eine langfristige Investmentperspektive einzunehmen. Das bedeutet: Wer langfristig denkt, denkt auch an die Qualität des Unternehmens und an dessen langfristiges Ertragspotenzial. Es ist also sinnvoll, sich mit Unternehmen zu beschäftigen, die man aufgrund ihres starken Geschäftsmodells „für immer“ behalten kann.

„Aktien für die Ewigkeit“ kaufen, so lässt sich Buffetts Anlagestrategie am besten beschreiben. Doch wie finden Anleger solche Aktien an der Börse? t-online erklärt, was diese Aktien kennzeichnet und was Sie nach der Lektüre dieses Artikels auf keinen Fall tun sollten.

Je nach Analyst, Finanzinstitut oder Fachzeitschrift ändern sich die Namen der Aktientitel in der medialen Berichterstattung schneller als man denken kann. In den Online-Medien landen täglich neue Unternehmen in den Schlagzeilen. Doch einige Firmennamen tauchen immer wieder auf, weil sie mit ihren Geschäftszahlen glänzen. Der Grund dafür liegt oft in der Qualität dieser Unternehmen – es handelt sich um sogenannte „Aktien für die Ewigkeit“.

Doch was genau versteht man unter „Aktien für die Ewigkeit“? Grundsätzlich sind damit Unternehmen gemeint, deren Geschäftsmodell seit Jahrzehnten funktioniert. Mehr noch: Es funktioniert nicht nur, sondern das Geschäft ist robust, kann sich auch in Krisen behaupten und wächst über die Jahre – wenn auch nicht mehr so stark wie bei jungen, dynamisch aufstrebenden Start-ups.

Diese sogenannten Qualitätsunternehmen sind „big player“ in ihrer Branche und haben kaum Konkurrenz zu fürchten, da sie entweder eine monopolartige Stellung einnehmen oder sich den Markt mit zwei oder drei anderen Unternehmen teilen. Neue Unternehmen haben kaum Chancen, in den Markt einzutreten, da die Investitionskosten oft sehr hoch sind und der Erfolg nicht garantiert ist.

Folgende Kriterien können an „Aktien für die Ewigkeit“ angelegt werden:

  • Krisenfestes Geschäftsmodell: Diese Unternehmen gelten als besonders robust und widerstandsfähig gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Sie zeichnen sich durch hohe Umsätze, hohe Gewinne und stabile Cashflows aus. In der Regel verfügen sie auch über das Kapital und damit die Möglichkeit, kontinuierlich eigene Aktien zurückzukaufen und damit Mehrwert für ihre Anteilseigner (Aktionäre) zu schaffen.
  • Monopol oder Oligopol: Qualitätsunternehmen zeichnen sich häufig durch starke Marktpositionen und nachhaltige Geschäftsmodelle mit kontinuierlichem Wachstum aus. Häufig werden Wettbewerber übernommen oder müssen aufgrund der Marktdominanz aufgeben.
  • Hohe Innovationsbereitschaft: Was diese Unternehmen ausmacht, ist nicht nur ein gutes Geschäftsmodell, sondern die Anpassung an die Märkte über einen langen Zeitraum. Wenn sich ein Unternehmen über Jahrzehnte halten kann, dann hat es entweder ein Produkt, das die Menschen immer wieder benötigen, oder es hat sich im Laufe der Zeit immer wieder mit neuen Produkten an die Bedürfnisse der Verbraucher angepasst.
  • Geringe Schwankungsanfälligkeit: Es gibt zwar keine eindeutige Definition für dieses Kriterium, doch der Zusammenhang zwischen der Krisenfestigkeit eines marktführenden Unternehmens und der geringen Volatilität der Aktienkurse ist offensichtlich. Experten empfehlen deshalb solche Unternehmen, um Ruhe ins Depot zu bringen. Denn Krisenstabilität hilft gerade vielen Kleinanlegern, keine Fehlentscheidungen zu treffen.
  • Kontinuierliche Dividenden: Anleger und Investoren schätzen an diesen Unternehmen, dass sie über viele Jahre hinweg eine sichere Rendite bieten. Die Rendite setzt sich in der Regel aus stetig steigenden Dividenden und einem meist über Jahrzehnte steigenden Aktienkurs zusammen.

Vollblutspekulant und Autor André Kostolany empfiehlt in seinem Buch „Die Kunst, über Geld nachzudenken“ Anlegern: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“ Kostolany zufolge gehören Anleger, egal, wann sie an der Börse einsteigen, langfristig zu den Gewinnern. Zumindest sei dies in der Vergangenheit so gewesen, denn Aktien haben in ihrer Gesamtheit nach einem Crash immer wieder neue Rekorde erreicht.



Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.


André Kostolany


Im Börsendeutsch heißt diese Strategie „Buy-and-Hold“ (Kaufen und halten). Viele Medien vermitteln jedoch den Eindruck, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, Aktien einmal zu kaufen und für immer zu halten. Viele selbsternannte Aktienexperten wollen glauben machen, dass man besser fährt, wenn man das Marktumfeld beobachtet. Dabei lebt eine ganze Branche davon, dass Anleger möglichst oft kaufen und verkaufen.

Doch Studien belegen, dass Investoren und Privatanleger langfristig besser fahren, wenn sie erstklassige Aktien kaufen und „für immer“ liegen lassen.

Ein prominentes Beispiel ist das Buch „Stocks for the long Run“ von Jeremy Siegel, emeritierter Professor der Wharton Business School, das die historische Performance von Aktien als beste Anlageklasse über lange Zeiträume beleuchtet.

Siegel zeigt anhand einer Fülle von Daten, dass US-Aktien in den vergangenen 220 Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von sieben Prozent die mit Abstand beste Anlageklasse waren. Bei einer solchen Performance verdoppelt sich das Vermögen alle zehn Jahre. Anleihen brachten im gleichen Zeitraum nur 3,6 Prozent Rendite pro Jahr.

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