Heftige Unwetter haben im September 2024 in Deutschland für Rekordniederschläge und extreme Temperaturschwankungen gesorgt. Aber es gab auch ungewöhnlich viel Sonne.

Im September 2024 hat das Unwettertief Anett vor allem im Südosten und Osten Deutschlands heftigen Regen gebracht. Die Niederschlagsmenge lag im Berchtesgadener Land bei bis zu 500 Litern pro Quadratmeter – dreimal mehr als üblich. In den Alpen führte das Unwetter zu Schneefällen, die für Mitte September ungewöhnlich waren.

Der höchste Tagesniederschlag des Monats wurde am 13. September in Ruhpolding-Seehaus mit 156,8 Litern pro Quadratmeter gemessen. An der Oder kam es infolge historischer Niederschläge in Tschechien und Polen zu einer angespannten Hochwasserlage. In Teilen Bayerns kam es zu meterhohem Schneefall und erhöhter Lawinengefahr.

Der Temperaturdurchschnitt im September lag mit 15,3 Grad Celsius deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 13,3 Grad Celsius (1961 bis 1990). Besonders heiß war es Anfang des Monats im Nordosten Deutschlands. Am 4. September wurde in Doberlug-Kirchhain ein neuer Rekordwert von 35,2 Grad Celsius erreicht.

Neben den hohen Temperaturen zeigte sich auch die Sonne länger als gewöhnlich: Mit rund 177 Stunden lag die Sonnenscheindauer etwa 18 Prozent über dem Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990. An der Ostsee schien die Sonne sogar bis zu 230 Stunden, während sie sich im Südwesten nur etwa 130 Stunden zeigte.

In Bayern brachte das Tief Anett besonders intensive Regenfälle mit Tagessummen von über 100 Litern pro Quadratmeter, was an einigen Orten zu Überschwemmungen führte. Im Gegensatz dazu war Berlin mit nur etwa 41 Litern pro Quadratmeter vergleichsweise trocken, obwohl es dort ebenfalls einen abrupten Wetterumschwung gab.

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Quelle: Glomex

Während Brandenburg durch den Anstieg des Oderpegels eine Hochwasserlage erlebte, verzeichnete Bremen fast doppelt so viel Niederschlag wie üblich für diesen Monat. In Hamburg gab es sowohl heiße Tage als auch stürmische Winde hin zum Monatsende.

In Hessen setzte sich nach einem sommerlichen Beginn rasch herbstliche Kühle durch, begleitet von intensiven Niederschlägen und etwa 160 Sonnenstunden. Mecklenburg-Vorpommern hatte auffällig viele Sonnenstunden, bei gleichzeitig erhöhten Temperaturen und moderaten Niederschlägen.

Niedersachsen verzeichnete ebenfalls temperaturbedingte Spitzenwerte sowie eine Verdopplung der üblichen Regenmenge auf rund 91 Liter pro Quadratmeter. Nordrhein-Westfalen erlebte mehrere schwächere Tornados und starke Temperaturunterschiede.

Rheinland-Pfalz erlebte einen Wechsel zwischen hohen Temperaturen von bis zu 34 Grad Celsius und kühleren Phasen unterhalb von 15 Grad Celsius zur Monatsmitte und -ende. Im Saarland spiegelte sich dieser Verlauf ebenfalls wider, mit nahezu doppelter Regenmenge im Vergleich zum Durchschnitt sowie durchschnittlicher Sonnenscheindauer.

Sachsen erlebte einen neuen Temperaturrekord in Leipzig (34,9 °C.) und intensive Niederschläge, insbesondere im Erzgebirge. Sachsen-Anhalt verzeichnete ähnlich hohe Temperaturen sowie doppelte Niederschlagsmengen gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.

Schleswig-Holstein verzeichnete sommerliche Hitze sowie kräftige Niederschläge und stürmische Winde bei einer insgesamt durchschnittlichen Temperatur von etwa 15,6 Grad Celsius. Thüringen schließlich erlebte ebenfalls extreme Hitzetage gefolgt von herbstlicher Kühle mit einem deutlichen Anstieg der monatlichen Regenmenge auf rund das Doppelte des Durchschnittswerts.

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