Trotz Rezession im Land

425 Prozent Gehaltserhöhung: Dax-Manager streichen Millionen ein


Aktualisiert am 14.04.2025 – 11:58 UhrLesedauer: 2 Min.

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SAP-Chef Christian Klein (Archivbild): Er ist der Topverdiener unter den Dax-Chefs. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/dpa-bilder)

Deutschlands Wirtschaft steckt in der Krise – viele Konzerne setzen auf einen Sparkurs. Die Löhne der Top-CEOs sind jedoch stark angestiegen.

Die Gehälter der Dax-Chefs haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Sprung nach oben gemacht – trotz der Rezession in Deutschland. Nach Berechnungen des Magazins „Handelsblatt“ sind die Gehälter im Schnitt um 10,4 Prozent gestiegen. Auch die Vorstandmitglieder der Dax-Unternehmen verdienten 2024 deutlich mehr: Hier haben die Gehälter im Schnitt um 5,2 Prozent zugelegt.

Topverdiener unter den Dax-Chefs ist laut „Handelsblatt“ Christian Klein: Der Chef des Software-Unternehmens SAP hat demnach im vergangenen Jahr 19 Millionen Euro verdient. Hinter Klein folgt der Beiersdorf-Chef Vincent Warnery mit 13,2 Millionen Euro Gehalt im Jahr.

Auch die Chefs in der kreiselnden deutschen Autowirtschaft haben im vergangenen Jahr ordentliche Gehälter eingestrichen und stellen bei den Bestverdienern die Posten Drei und Vier: Mercedes-Benz-Chef Ola Kaellenius bekam laut „Handelsblatt“-Berechnungen 12,5 Millionen Euro, Oliver Blume, der seinem Unternehmen VW im vergangenen Jahr einen strengen Sparplan auferlegt hatte, 10,4 Millionen Euro. Im Schnitt verdienten die Dax-Chefs 6,3 Millionen Euro.

Das größte Gehaltsplus unter den Dax-CEOs machte der Franzose Vincent Warnery – im Vergleich zu 2023 steigerte sich sein Gehalt um 425 Prozent. Zu der Hamburger Beiersdorf AG gehören Marken wie Nivea und Labello. „Handelsblatt“ erklärt die Gehaltssteigerung mit einem Vier-Jahres-Bonus von 10,9 Millionen Euro, den Warney 2025 bekommt.

Der überhitzte Aktienmarkt sei einer der Faktoren für den Gehaltssprung bei den Dax-CEOs. Dieser Mechanismus ist dabei nicht unumstritten: Managementberater Sebastian Pacher erklärt gegenüber dem „Handelsblatt“: „Die Vergütungssysteme sind nicht immer ausbalanciert. Sie schlagen bei guter Geschäfts- und Aktienkursentwicklung häufig stärker nach oben aus als bei schlechter nach unten.“ In den Konzernen nehme die Unzufriedenheit über die Diskrepanz zwischen den Gehältern der Chefs und der Angestellten zu.

Den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge liegt die Gehaltssteigerung der CEOs klar über dem bundesdeutschen Schnitt. Nominal stiegen die Gehälter hier um 5,4 Prozent, und real – also unter Einberechnung der Inflation – sogar nur um 3,1 Prozent.

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