Spray oder Eiskratzer?

Trick im Video: So bekommen Sie die Scheiben eisfrei


Aktualisiert am 22.11.2024 – 14:37 UhrLesedauer: 2 Min.

Wenn beim Auto die Scheiben vereist sind, müssen sie frei gemacht werden. Das morgendliche Ritual ist aber mühsam Wir zeigen die Alternativen zum Eiskratzen.

Der gute alte Eiskratzer hat so seine Nachteile. Nicht nur, dass man bei eisiger Kälte mühsam an den Scheiben herumkratzen muss. In der Eisschicht befinden sich oft feine Staub- oder Sandpartikel.

Wird Eis gekratzt, können diese Partikel die Autoscheiben beschädigen. Die durch Druck und Reibung entstehenden zahlreichen kleinen Kratzer können also langfristig ebenfalls die Sicht behindern beziehungsweise die Blendwirkung von Sonnenstrahlen oder Scheinwerferlicht verstärken.

Am besten deckt man am Abend zuvor die Autoscheibe mit einer handelsüblichen Plane oder einem Karton ab. Bitte keine Zeitung verwenden, diese kann auf der Scheibe festfrieren und ist dann extrem schwierig zu entfernen.

Solange die Temperaturen nicht weit unter null sinken, sollen auch alte Haushaltstipps helfen – wann jedoch weiß man schon im Voraus, dass es nicht so kalt wird? Ein Essig-Wassergemisch im Verhältnis 3:1, aufgetragen auf die Scheiben, soll Eisbildung verhindern. In einem eigenen Test mussten wir bei minus vier Grad trotzdem ordentlich kratzen.

Auch der Tipp, mit einer Zwiebelhälfte die Scheibe einzureiben, konnte bei diesen Temperaturen das Eis auf der Scheibe nicht verhindern. Nur der Socken als Schutz für das Spiegelglas bestand den Test. Praktisch für die Autofahrer, die keine beheizbaren Spiegel an Bord haben.

Ist die Eisschicht erst einmal auf dem Glas, kann man zum Beispiel mit Enteiser-Spray zuverlässig und schnell Ergebnisse erzielen. Die Mittel sind nicht besonders umweltfreundlich, greifen aber weder Gummidichtungen noch Lacke an.

Nachteil: der beigefügte Alkohol, der vereiste Scheiben auftaut, verdampft ziemlich schnell und erzeugt dabei wieder Kälte. So kann das Restwasser auf der Scheibe sehr schnell gefrieren und die Sicht erneut beeinträchtigen.

Sind die Scheiben dann frei, sollte man bei Fahrtantritt auch die Klimaanlage einschalten. Sie verhindert bei feucht-kaltem Wetter den Beschlag auf den Scheiben. Kalte Luft enthält nämlich weniger Feuchtigkeit als warme. Der kurze Einsatz der Klimaanlage zur Entfrostung kostet weniger Energie als langer Betrieb der Heckscheibenheizung oder des Gebläses.

Beim Eiskratzen nicht zu wenig freimachen: Es reicht nicht aus, nur ein Sichtfenster ins Eis zu kratzen. Sämtliche Fahrzeugscheiben müssen komplett von Eis und Schnee befreit werden – dies schreibt Paragraph 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) vor. Die Polizei kann Bußgelder von zehn bis 35 Euro erheben. Denken Sie auch daran, sowohl das Kennzeichen als auch das Autodach von Schnee zu befreien. Andernfalls droht eine weitere Geldstrafe.

Übrigens, wer bei laufendem Motor die Scheiben von Eis befreit, riskiert aufgrund der Umweltbelastung ein Bußgeld in Höhe von etwa 80 Euro. Darüber hinaus unterstützt das Einschalten des Motors das Eiskratzen nicht. Die Scheiben sind über die Nacht so stark abgekühlt, dass trotz voll aufgedrehter Heizung oder der Heizspiralen in der Heckscheibe das Eis nicht schneller schmilzt. Die zugefrorenen Scheiben auf diese Art frei zu bekommen, würde länger als das Eiskratzen an sich dauern.

Zudem schadet das Warmlaufen dem Motor. Er erhält nicht genug Schmierstoff, also Öl, da dieses noch kalt ist. Auch der Kraftstoffverbrauch erhöht sich durch den Leerlauf deutlich.

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