Weniger Krimi, mehr Psychothriller

So aggressiv war der „Tatort“ schon lange nicht mehr


23.03.2025 – 15:41 UhrLesedauer: 2 Min.

„Tatort: Die große Angst“: Franziska Tobler wird von Eva Löbau gespielt. (Quelle: ARD/SWR Benoît Linder)

Berg und Tobler liefern sich diesmal eine wilde Verfolgungsjagd durch den Wald. Gesucht werden eine aggressive Schwangere und ihr Partner.

In einer überhitzten Gondel kommt es wegen der Frage nach einem geöffneten Fenster zur Eskalation. Die schwangere Nina (gespielt von Pina Bergemann) flippt aus. Sie schlägt mit einem Hammer um sich. Am Ende ist sie blutüberströmt und ein Mann liegt tot am Boden.

Eigentlich ist der Fall klar. Doch die Verdächtige flieht zusammen mit ihrem Mann (Benjamin Lillie) – zuerst in ein Krankenhaus, dann in den Wald. Die Freiburger „Tatort“-Ermittlerin Franziska Tobler (Eva Löbau) und ihr Kollege Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) verfolgen das Paar.

Dabei braucht es gerade in der ersten Stunde viel Geduld. Von „Die große Angst“, wie der „Tatort“, der am 23. März ab 20.15 Uhr in der ARD läuft, heißt, ist anfangs noch nicht allzu viel zu spüren. Vielmehr beobachtet die Kamera Nina und ihren Mann beim Erklimmen der bewaldeten Hügel, beim Urinieren im Freien und beim Sex in ihrem nächtlichen Unterschlupf, einem Hochsitz.

Die Ermittler haben indes fast 800 Hektar, unwegsames Gelände, Steillagen und um die 300 Höhenmeter Unterschied vor sich. Das kann dauern. Das strengt die Kommissare nicht nur körperlich an. Die beiden geraten heftig aneinander, es wird sogar handgreiflich.

Rundum ist dieser „Tatort“ von einer aggressiven Grundstimmung geprägt. Die schwangere Nina scheint grundlos auf den Wald einzuprügeln, flippt immer wieder aus. Auch die Bevölkerung verhält sich aggressiv. Aggressiv aus Angst. Denn der Fahndungsaufruf löst bei ihnen Panik aus. Dann steht auch noch eine mögliche Geiselnahme im Raum, die eine heftige Reaktion der Dorfbewohner auslöst. Es droht eine Hetzjagd.

Alles in allem ist dieser Film nichts für Zartbesaitete. Teilweise sind die Charaktere zudem schwer nachzuvollziehen. Der Film wirkt eher wie ein Psychothriller und weniger wie ein „Tatort“.

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