Skisprung-Star Ryōyū Kobayashi plante mit Red Bull einen Wahnsinnssprung – und hat fast die 300-Meter-Marke geknackt. Das bestätigt der Ski-Weltverband.

Er nimmt sich Dinge vor und setzt dann alles daran, sie auch umzusetzen: Der japanische Skispringer Ryōyū Kobayashi ist für seinen Ehrgeiz und seine Akribie bekannt. Der 27-jährige dreifache Vierschanzentournee-Sieger könnte sich wie die meisten seiner Kollegen bereits im Urlaub befinden. Doch stattdessen plante er einen Wahnsinnssprung und wollte die 300-Meter-Marke knacken. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk Islands namens RÚV am Mittwoch. Das Vorhaben hat er fast geschafft (mehr zu dem Wahnsinnsplan lesen Sie hier).

Wie der Ski-Weltverband Fis bestätigt, ist der Olympiasieger von 2022 im Norden Islands auf dem Berg Hlíðarfjall auf einer provisorischen Schanzenanlage 291 Meter weit geflogen. Der Weltverband schreibt in einer Mitteilung: „Für Kobayashis Flug war in Island ein enormer Aufwand betrieben worden, die provisorische Schanze war während des Spektakels hermetisch abgeriegelt worden und soll nun umgehend wieder abgebaut werden.“

Bedingungen für Kobayashi waren irregulär

Allerdings wird der Wahnsinnssprung nicht als Weltrekord gewertet, da die Bedingungen irregulär und inoffiziell waren und die Weite eben nicht in einem Weltcup-Wettbewerb erreicht wurde, wie sonst üblich.

Kobayashi selbst postete Fotos auf Instagram im Flug und mit seinem Team und schrieb dazu: „Ich habe Flügel. Danke.“ Er ist auf einem Foto zu sehen, auf dem die 291 Meter niedergeschrieben sind. Der Schweizer Killian Peier schrieb darunter: „Du bist verrückt.“

Bei einem ersten Sprung soll er nach 256 Metern gelandet sein. Im zweiten Versuch schrammte Ryōyū Kobayashi dann an der 300-Meter-Marke. Der aktuell aufgestellte Weltrekord des Österreichers Stefan Kraft liegt bei 253,5 Metern. Er schaffte diesen 2017 in Vikersund.

Red Bull plante ähnliches Projekt bereits 2011

Das Vorhaben hat sich Kobayashi zusammen mit seinem Sponsor „Red Bull“ in einem gemeinsamen Projekt gesetzt, berichtet der Ski-Weltverband weiter. Es sollen bereits Videoaufnahmen davon angefertigt worden sein.

Tatsächlich ist die Idee eines Rekordprojektes, die 300 Meter mit einem Skispringer zu erreichen, nicht neu. Der Konzern hatte bereits im Jahr 2011 eine ähnliche Idee. Damals sollte die Aktion im Nationalpark „Hohe Tauern“ in Österreich auf einer reinen Naturschanze aus Schnee stattfinden. Gregor Schlierenzauer wurde vor dreizehn Jahren unter anderem als Kandidat genannt. Auch Thomas Morgenstern kam infrage.

Umgesetzt wurde die Idee jedoch nie. Die Naturschanze wurde vom Ski-Weltverband damals nicht abgenommen und war nicht offiziell. Zudem hatte der Österreichische Skiverband seinen Athleten die Freigabe verweigert. Es gab Bedenken bei der Sicherheit für die Sportler oder den möglichen Sportler.

Ryōyū Kobayashi war nun nahe an der 300-Meter-Marke dran.

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