
„Die Mehrheit sieht es kritisch“
Umstrittene Änderung: Ski-Stars genervt von neuem Format
31.12.2025 – 17:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei der Tour de Ski der Langläufer wird ein neuer Modus ausprobiert. Die Reaktionen der aktuell prägenden Persönlichkeiten sind deutlich – aus bestimmten Gründen.
Geplatzte Beine bei Coletta Rydzek, langes Gesicht bei Johannes Hösflot Kläbo: Die Premiere des umstrittenen „Heat Mass Start“-Modus bei der Tour de Ski der Langläufer hat in Toblach für reichlich Trubel gesorgt. Während die chancenlose Rydzek ihren dritten Platz in der Gesamtwertung verlor, feierte Kläbo einen souveränen Sieg – und wurde damit nur Tageszwölfter.
„Ich wollte das Rennen schnell machen und wollte die Sprintpunkte holen. Das hat gut geklappt. Danach sind mir am Anstieg die Beine geplatzt“, sagte Rydzek im ZDF, nachdem sie in ihrem Lauf über 5 km, nach starkem Start nur Platz 16 unter 20 Läuferinnen belegt hatte. Mit Platz 61 in der Tageswertung ging es auf sieben im Gesamtklassement bergab. Beste Deutsche war Pia Fink auf Platz 14.
Während am „US-Tag“ Jessie Diggins über Tagessieg und Gesamtführung sowie Gus Schumacher über seinen unerwarteten Weltcup-Erfolg jubelten, war Norwegens Topstar Johannes Kläbo restlos bedient. Der Rekordweltmeister gewann zwar sein Rennen souverän. Weil aber außer ihm kaum jemand für Tempo sorgte, war Kläbos Lauf letztlich zu gemächlich – die Tour-Wertung führt er dennoch weiter souverän an.
„Wir waren einfach zu langsam, so einfach ist es“, sagte Kläbo: „Ich habe mit meinem norwegischen Teamkollegen hart gearbeitet – die anderen aber nicht.“ Bester Deutscher war Janosch Brugger auf Platz 27 – er war in Kläbos Rennen unterwegs. „Es war Lotto“, sagte Brugger, der mit seiner Leistung aber „sehr zufrieden“ war.
Bei dem neuen Format des „Teil-Massenstarts“ wurden die rund 80 Starterinnen und 100 Starter auf jeweils vier Läufe verteilt, die Besten der Gesamtwertung wurden in unterschiedliche Rennen gepackt. Damit soll verhindert werden, dass Läufer wie gerade der endschnelle Kläbo sich nicht wie oft bei einem regulären Massenstart über weite Strecken im Feld verstecken und dann nur auf den Schlussspurt setzen.
Beim Quervergleich verschiedener Läufe muss nun auch ein Kläbo für hohes Tempo sorgen, will er nicht nur sein eigenes Rennen gewinnen. „Wenn er den Sieg will, muss er es eben selber richten“, sagte Brugger. Das Problem: Diesmal arbeitete fast nur Kläbo.