Sind Alzheimer und Demenz das Gleiche? Woran sterben die Patienten meist? Und wie lässt sich die Krankheit aufhalten? Wir klären fünf häufige Irrtümer zu Alzheimer.

Alzheimer ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der das Gedächtnis und andere kognitive Funktionen schrittweise verloren gehen können. Die Krankheit ist komplex und wird noch immer nicht vollständig verstanden. Das führt zu vielen Unsicherheiten und falschen Annahmen. Anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September räumt die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) mit häufigen Irrtümern auf.

Es wird oft angenommen, dass Alzheimer und Demenz das Gleiche sind. Der Begriff „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „ohne Geist“. Er umfasst über 50 verschiedene Störungen, die die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Demenz ist also ein Sammelbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimerkrankheit. Alzheimer ist jedoch die häufigste Form der Demenz. Andere Formen der Erkrankung sind etwa die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz, die frontotemporale Demenz oder die Demenz bei Parkinson.

Das ist nur teilweise richtig. Fest steht, dass die Häufigkeit der Krankheit mit dem Lebensalter zunimmt. Eine neue Statistik zeigt: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der 2023 daran Verstorbenen waren 85 Jahre und älter.

Doch auch Menschen in jüngeren Jahren können von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen betroffen sein. Von „Frühdemenz“ spricht man, wenn Menschen unter 65 Jahren erkranken. Genetische Faktoren spielen dabei eine größere Rolle als bei später auftretenden Demenzen. Man schätzt, dass rund fünf Prozent aller Menschen mit Alzheimer jünger als 65 Jahre sind.

Es stimmt, dass Alzheimer bisher nicht heilbar ist. Aber Alzheimer ist behandelbar. Alzheimermedikamente können den Krankheitsverlauf verlangsamen und auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressivität können medikamentös behandelt werden. Nichtmedikamentöse Therapien, wie die geistige, körperliche und emotionale Mobilisierung, können die Selbstständigkeit länger erhalten und das Wohlbefinden fördern.

Dass Alzheimer immer vererbt wird, ist nicht richtig. Wenn bei einem Elternteil Alzheimer diagnostiziert wird, bedeutet dies nicht automatisch, dass auch die Kinder erkranken werden. In den meisten Fällen ist die Krankheit nicht genetisch bedingt und tritt erst nach dem 65. Lebensjahr auf, wobei das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter steigt. Einige genetische Varianten können das Risiko erhöhen, aber sie führen nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Krankheit.

Menschen mit Alzheimer vergessen nicht zu atmen. Sie sterben auch nicht unmittelbar an der Alzheimerkrankheit, sondern an Begleiterkrankungen. Im letzten Krankheitsstadium bauen Patienten auch körperlich immer mehr ab und sind schließlich rund um die Uhr pflegebedürftig. Weil das Immunsystem dadurch erheblich geschwächt ist, steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Viele an Alzheimer Erkrankte sterben an Atemwegsinfektionen wie einer Lungenentzündung.

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