Bilanz von Feuerwehr und Polizei
Einsatzkräfte an Silvester mit Raketen beschossen
01.01.2025 – 14:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Polizei und Feuerwehr blicken auf eine intensive Nacht zurück. Mehrfach wurden Beamte angegriffen, Verletzte gab es jedoch nicht.
Wie in vielen anderen deutschen Städten berichten auch in Essen Feuerwehr und Polizei am Morgen nach der Silvesternacht von Angriffen auf ihre Einsatzkräfte. Kurz vor Mitternacht wollten Polizisten einen 18-jährigen Mülheimer am Kornmarkt kontrollieren, da dieser möglicherweise verbotene Feuerwerkskörper abbrannte.
Der junge Mann flüchtete in einen Kiosk, in dem ihn seine beiden Brüder beschützen wollten. Sie stellten sich vor die Beamten und versuchten, sie aus dem Kiosk zu drängen. Die Angreifer wurden überwältigt und verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam. Bei dem 18-Jährigen stellten die Beamten verbotene Feuerwerkskörper sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.
Gegen 0.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu brennenden Mülltonnen am Philosophenweg gerufen. Während der Löscharbeiten beschossen Unbekannte die Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern. Erst nachdem die Einsatzkräfte der Hundertschaft am Einsatzort eingetroffen waren, entfernten sich die Angreifer. Durch die Angriffe wurden zwei Fahrzeuge der Feuerwehr und ein Streifenwagen der Polizei beschädigt. Die Ermittlungen zur Identifizierung der Personen laufen aktuell.
Zeitgleich warf ein 16-Jähriger am Katernberger Markt aus einer Personengruppe heraus einen Böller auf Polizisten der Einsatzhundertschaft. Die Beamten konnten den Essener stellen und erstatteten Strafanzeige. Anschließend war die Silvesternacht für den 16-Jährigen beendet, die Beamten brachten ihn zu seiner Mutter.
In Mülheim-Speldorf wurde eine Streifenwagenbesatzung gegen 0.45 Uhr auf einen 27-Jährigen aufmerksam, der an der Duisburger Straße mit einer Waffe in die Luft schoss. Als die Polizei eintraf, steckte der Mülheimer die Waffe in seine Jackentasche und legte sich auf den Boden. Die Beamten stellten die Schreckschusswaffe mit zugehöriger Munition sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.
Am frühen Abend kam es in Altenessen zu einem Zimmerbrand an der Gladbecker Straße. Dort brannte ein Zimmer in einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus vollständig aus. Verletzt wurde hier glücklicherweise niemand.
Gegen Mitternacht meldeten zahlreiche Anrufer einen Wohnungsbrand im neunten Obergeschoss eines Hochhauses in unmittelbarer Nähe der Feuerwache Steele. Die betroffene Etage wurde vollständig geräumt. Wenige Minuten später alarmierten Anrufer die Feuerwehr, weil es an der Kreuzung Altendorfer Straße/Ecke Helenenstraße auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses brannte. Weitere sechs Minuten später stand der nächste Balkon an der Kreuzung Krayer Straße/Ecke Hubertstraße in Kray in Flammen. Ein Übergreifen auf die Wohnung wurde auch hier verhindert.
Insgesamt musste die Feuerwehr Essen im Zeitraum von Dienstagabend, 20 Uhr, bis Mittwochmorgen, 8 Uhr, zu 283 Einsätzen ausrücken. Davon waren 107 Brandmeldungen und 176 Rettungsdiensteinsätze.