„Starke Ablehnung“
Chinesischer Billighändler Shein eröffnet erstes Geschäft in Paris
07.10.2025 – 12:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei Shein gibt es aktuelle Mode zu Billigpreisen. Etliche Bekleidungsketten hat das chinesische Unternehmen schon in Bedrängnis gebracht, nun kommt es nach Paris.
Der chinesische Modehändler Shein ist vielen Menschen in Europa ein Begriff. Über die App oder im Onlinestore kann man günstig Kleidung erwerben. Die Auswahl ist zudem riesengroß. Auch die Shein-Tochter Sheglam, eine Billig-Kosmetikmarke, ist in Deutschland bereits durchgestartet und verkauft ihre Produkte nun sogar in rund 1.500 Läden der Drogeriemarktkette dm.
Auch Shein will jetzt den Sprung aus dem Internet in europäische Geschäftsstraßen machen. Wie die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP berichten, plant das chinesische Unternehmen, ab November sechs Läden im Rahmen einer Vereinbarung mit dem französischen Kaufhausbetreiber Société des Grands Magasins (SGM) in Frankreich zu eröffnen.
Der Start soll ausgerechnet in der Modehauptstadt Paris im dortigen Traditionskaufhaus BHV Marais erfolgen. Anschließend seien fünf weitere Ladeneröffnungen in den Galeries-Lafayette-Filialen in Dijon, Reims, Grenoble, Angers und Limoges geplant. SGM-Präsident Frédéric Merlin erhofft sich von den Shein-Geschäften eine jüngere Kundschaft, schreibt AFP.
Bislang war Shein weltweit nur mit zeitlich begrenzten Pop-up-Läden vertreten. Die Firma ist für ihre sehr günstigen Preise bekannt und hat Konkurrenten wie ASOS und H&M Marktanteile abgenommen. Die Kritik an der Expansion ist daher laut.
„Vor dem Pariser Rathaus erschaffen sie den neuen Shein-Megastore, der – nachdem er Dutzende französischer Marken zerstört hat – darauf abzielt, unseren Markt noch massiver mit Wegwerfprodukten zu überschwemmen“, kritisierte Yann Rivoallan, Chef des Modehandelsverbands Fédération Francaise du Prêt à Porter. Mehrere französische Modeketten wie Jennyfer und NafNaf hatten Anfang des Jahres Insolvenz anmelden müssen.
Auch die Betreiber von Galeries Lafayette, die ihre Läden vor vier Jahren teilweise an SGM verkauft hatten, sind erzürnt. Das Familienunternehmen, das seine Geschäfte über fünf Generationen führte, bevor es in finanzielle Schwierigkeiten geriet, sieht seine Tradition beschädigt. „Galeries Lafayette möchte angesichts der Positionierung und der Praktiken dieser Ultra-Fast-Fashion-Marke, die im Widerspruch zu den eigenen Angeboten und Werten von Galeries Lafayette stehen, seine starke Ablehnung dieser Entscheidung zum Ausdruck bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die textilwirtschaft.de vorliegt.












