
Dreiste Masche in München
Seniorin übergibt über 500.000 Euro an Schockbetrüger
17.12.2025 – 17:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine über 80-jährige Münchnerin übergibt mehrere hunderttausend Euro. Die Sache nimmt für die Dame dann doch noch ein gutes Ende.
Die Münchner Polizei hat zwei Männer festgenommen, die eine über 80-jährige Frau mit einem Schockanruf betrogen haben sollen. Die Seniorin übergab Bargeld und Gold im Wert von 500.000 bis 600.000 Euro an die Betrüger.
Bereits am 4. Dezember erhielt die Seniorin einen Anruf von einer angeblichen Ärztin eines Münchner Krankenhauses. Sie behauptete, eine nahe Familienangehörige der über 80-Jährigen sei schwer erkrankt und benötige dringend teure Medikamente.
Die Anruferin forderte die Münchnerin auf, einen hohen Geldbetrag an einen Kurier zu übergeben. Die Seniorin holte daraufhin bei einer Bankfiliale in Obermenzing Bargeld und Gold ab.
In der Nähe der Bank übergab sie die Wertsachen an einen 24-jährigen Mann mit polnischer Staatsangehörigkeit ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Den Angaben zufolge nahmen Polizeibeamte den Mann kurz nach der Übergabe fest. Die Beamten fassten auch einen zweiten Tatverdächtigen. Der 59-jährige Pole ohne festen Wohnsitz in Deutschland wartete in einem Fahrzeug nahe des Tatorts auf den jüngeren Komplizen.
Beide Tatverdächtigen kamen in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München. Am Folgetag führten die Beamten sie dem Ermittlungsrichter vor, der gegen beide Haftbefehl erließ. Wie genau die Polizei den beiden auf die Schliche gekommen war, teilte diese nicht mit. Die Polizei verwies dabei auf vorausgegangene Ermittlungen.
Die Münchner Polizei berichtet von vielen aktuellen Fällen, in denen sich Täter am Telefon als Ärzte ausgeben und mit erfundenen Notlagen Druck auf ihre Opfer ausüben. Sie behaupten, ein naher Angehöriger sei schwer erkrankt und benötige sofort teure Medikamente. Ziel ist es, Bargeld oder Wertgegenstände zu erlangen, die anschließend an einen angeblichen Kurier übergeben werden sollen.
Die Polizei warnt: Krankenhäuser, Polizei oder Staatsanwaltschaften fordern niemals Barzahlungen und schicken keine Boten. Wer einen solchen Anruf erhält, soll sofort auflegen, keine Informationen preisgeben und im Zweifel den Notruf 110 wählen.