Im Amtsblatt
Stadtverwaltung erstattet Anzeige wegen rassistischer Werbung
17.04.2025 – 10:56 UhrLesedauer: 1 Min.
Nach einer rassistischen Anzeige ergreift die Stadtverwaltung Sebnitz erste Maßnahmen. Auch der Verlag des Amtsblatts gerät in den Fokus.
Die Stadtverwaltung der sächsischen Stadt Sebnitz hat nach einer Anzeige in ihrem Amtsblatt erstattet. Das teilte die Stadtverwaltung auf Facebook mit. In der Zeitung hatte ein Unternehmer eine Werbung geschlatet, die verschiedene rassistische Stereotype enthält. Auch gegen den verantwortlichen Verlag hat die Stadtverwaltung laut dem Facebook-Post Anzeige erstattet.
In der aktuellen Ausgabe des Amtsblatts hatte ein Dachdeckerbetrieb unter anderem für Ausbildungsplätze für das kommende Jahr geworben – und listet dann verschiedene rassistische Bezeichnungen auf, für welche Personengruppen die Stellen dabei nicht offen sind. Auf Anfragen verschiedener Medien zu der Werbeanzeige hat der Dachdecker bisher nicht reagiert.
In dem Facebook-Post erklärte die Stadtverwaltung, dass man sich von den „verwendeten Ausdrücken sowie dem menschenverachtenden Gedankengut“ distanziere. Die Anzeigen seien Verantwortung des Verlages und der Stadtverwaltung erst nach der Veröffentlichung bekannt – man wolle den Vorfall jetzt intern aufklären. Auf der Seite der Stadtverwaltung ist diese Ausgabe des Amtsblatts nicht abrufbar.
Die für das Amtsblatt zuständige Linus Wittich Medien KG schreibt auf ihrer Internetseite, Diskriminierung entgegenzutreten. Auf der Internetseite des Verlages ist die aktuelle Ausgabe des Amtsblatts weiterhin abrufbar – die Seite mit der Anzeige fehlt allerdings. Das wöchentlich erscheinende Heft dient für Bekanntmachungen der Stadt.
Sebnitz hat knapp 10.000 Einwohner und gehört zu dem Landkreis Sächsische Schweiz-Ostergebirge. Bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr wurde die AfD mit 32 Prozent stärkste Kraft in dem Ort.