Schwäche deutet auf erhöhtes Herzrisiko hin

Neue Studie legt nahe

Wer diesen Sinn im Alter verliert, hat ein höheres Herzrisiko


30.12.2025 – 09:49 UhrLesedauer: 2 Min.

Nachlassender Geruchssinn: Er ist nicht nur ein Altersphänomen. (Quelle: Acerebel/getty-images-bilder)

Wenn der Duft von Kaffee oder Parfüm kaum noch wahrnehmbar ist, denken viele an das Alter. Doch ein nachlassender Geruchssinn könnte laut einer Studie noch mehr bedeuten.

Dass der Geruchssinn mit den Jahren schwächer wird, ist normal. Neue Daten zeigen nun, dass hinter diesem scheinbar harmlosen Symptom auch ein ernst zu nehmendes Risiko fürs Herz stecken kann.

US-Forscher haben in einer aktuellen Analyse untersucht, ob ein gestörter Geruchssinn bei älteren Menschen mit einem erhöhten Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) zusammenhängt. Dabei zeigte sich: Wer schlecht riecht, erkrankt häufiger an der gefährlichen Verengung der Herzkranzgefäße.

Die Studie basiert auf Daten von über 5.000 Erwachsenen aus der „Atherosclerosis Risk in Communities“-Studie. Keiner der Teilnehmer litt zu Beginn an einer koronaren Herzkrankheit. Der Geruchssinn wurde mithilfe eines standardisierten 12-Punkte-Tests erfasst und in drei Kategorien eingeteilt: gut, mittel und schlecht.

Über einen Zeitraum von fast zehn Jahren beobachteten die Forscher insgesamt 280 neue KHK-Fälle. Dabei hatten Menschen mit schlechtem Geruchssinn in den ersten Jahren nach der Testung ein deutlich höheres Risiko – mehr als doppelt so hoch wie jene mit normalem Geruchssinn.

Im zweiten Jahr nach der Messung lag das Risiko um das 2,06-Fache höher. Mit der Zeit nahm die Assoziation ab – nach neun Jahren war sie kaum noch messbar. Auch Menschen mit nur leicht eingeschränktem Geruchssinn hatten ein erhöhtes Risiko, wenn auch schwächer ausgeprägt.

Die Studienergebnisse gelten als robust: Auch nach verschiedenen statistischen Anpassungen und in Untergruppenanalysen blieb der Zusammenhang bestehen.

Warum ein schlechter Geruchssinn mit Herzerkrankungen zusammenhängt, ist noch nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden Entzündungsprozesse, Gefäßveränderungen oder auch neurologische Veränderungen, die sowohl Geruchsnerven als auch das Herz-Kreislauf-System betreffen könnten.

Für die Studienautoren ist die Botschaft eindeutig: Wenn der Geruchssinn immer schlechter wird, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

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