Schüsse bei Rockerprozess
Mehrere Verletzte am Bielefelder Landgericht
Aktualisiert am 26.02.2025 – 17:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Vor dem Landgericht in Bielefeld sind mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei hält sich noch bedeckt.
In Bielefeld sind vor dem Landgericht Schüsse gefallen. Die Polizei spricht von einem gezielten Angriff, ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden. Laut „Bild“ hat sich ein zweiter Tatverdächtiger möglicherweise in einem Gebäude neben dem Landgericht verschanzt. Er könnte aber auch auf der Flucht sein. Wie viele beteiligte Täter es tatsächlich gebe, sei aber weiter unklar, teilen die Ermittler mit.
Laut einer Mitteilung der Polizei Bielefeld wurden nach derzeitigen Erkenntnissen mindestens zwei Personen durch Schüsse verletzt. Auch von einem lebensgefährlich Verletzten ist die Rede. Augenzeugen berichten, dass Beamte die auf dem Boden liegenden Verletzten versorgten, so der WDR. Der Bereich ist weiträumig abgesperrt.
Wie der Sender Radio Bielefeld berichtet, habe das nahe gelegene Gymnasium am Waldhof die Eltern informiert, dass Schülerinnen und Schüler sicher untergebracht seien.
Am Abend sind in der Nähe des Tatorts zahlreiche schwer bewaffnete Kräfte der Polizei vor Ort. Mehrere Nebenstraßen sowie die mehrspurige Straße am Tatort sind gesperrt. In einem abgesperrten Bereich sammeln sich nach Angaben eines dpa-Reporters weitere mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten.
Am Landgericht wird derzeit der Rockerprozess um den erschossenen Ex-Boxer Besar Nimani geführt. Die Schüsse sind nach Aussage eines Justizsprechers zeitnah nach Ende einer Verhandlung im Prozess gefallen. Der Vorfall soll sich außerhalb des Gebäudes auf der Südwestseite an der Bundesstraße 66 ereignet haben.
Die „Neue Westfälische“ berichtete, dass unter anderem der Vater und der Bruder eines angeklagten mutmaßlichen Täters angeschossen worden seien. Die Schüsse sollen aus einem Auto abgefeuert worden sein. Schwerbewaffnete Polizisten sollen den Einsatzort sichern. Ebenso sei ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Kreuzung vor dem Landgericht wurde komplett gesperrt. Auf Anfrage von t-online bestätigte die Polizei nur einen Polizeigroßeinsatz am Landgericht. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Ende Januar hatte vor dem Landgericht ein Prozess um den Tod Nimanis begonnen. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld sollen zwei Männer dem Opfer am 9. März 2024 aufgelauert und nach einem gemeinsamen Tatplan vor einem Geschäft in der Bielefelder Fußgängerzone 16 Schüsse abgegeben haben. Der 38-Jährige hatte zuvor in der Nähe sein Auto geparkt und war zu Fuß in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Er verblutete noch am Tatort. Das Motiv ist bis heute unklar. Der jetzt wegen heimtückischen Mordes angeklagte 34-Jährige hat sich bislang nicht zu dem Tatvorwurf geäußert.