Proteste in Bayern

Schüler demonstrieren gegen neues Wehrdienstgesetz

06.12.2025 – 17:56 UhrLesedauer: 1 Min.

Hinweisschild zur Musterung (Symbolbild): Jugendliche in Bayern wehren sich gegen Wehrdienstzwang. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand)

Tausende junge Menschen gehen in München, Nürnberg und Augsburg auf die Straße. Sie protestieren gegen die Einführung des freiwilligen Wehrdienstes und mögliche Verpflichtungen durch das neue Gesetz.

Schülerinnen und Schüler haben in mehreren bayerischen Städten gegen das neue Wehrdienstgesetz protestiert. Die Polizei zählte am Freitag in München rund 1.300 Demonstranten, in Augsburg etwa 350 und in Nürnberg rund 400 Teilnehmer.

Die Protestierenden wandten sich mit dem Slogan „Nein zur Wehrpflicht“ gegen den freiwilligen Wehrdienst und mögliche Verpflichtungen im neuen Gesetz. In München demonstrierten bereits am Donnerstag etwa 1.500 junge Menschen. Auch kleinere Städte wie Rosenheim und Landshut meldeten Protestaktionen.

Der bundesweite Schülerstreik umfasste meist nur ein bis zwei Schulstunden. Das bayerische Kultusministerium hatte vorab auf die geltende Schulpflicht hingewiesen.

Das Wehrdienstgesetz sieht einen freiwilligen Dienst mit flächendeckender Musterung vor. Bei zu wenigen Freiwilligen kann der Bundestag über eine Bedarfswehrpflicht mit Zufallsauswahl entscheiden.

Ab Anfang kommenden Jahres beginnt die Musterung für männliche Jugendliche des Jahrgangs 2008. Alle jungen Menschen erhalten einen Fragebogen zur Motivation und Eignung. Männer müssen ihn verpflichtend ausfüllen, für Frauen bleibt dies freiwillig. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, ist aber weiter im Grundgesetz verankert.

Die CSU-nahe Auszubildenden- und Schülerunion in Bayern kritisierte die Proteste deutlich. Demonstrationen während der Unterrichtszeit seien „rechtlich problematisch und pädagogisch zweifelhaft“, teilte die Organisation mit. Sie bemängelte die „Angstmacherei einzelner politischer Akteure“ und unterstützte die Bemühungen, „die Bundeswehr zukunftsfest aufzustellen“.

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