Am Ende wollte Maischberger wissen, was Scholz im Falle eines Wahlverlusts macht. „Dann werden Sie wieder Anwalt?“. Dieser wich aus: „Ich mache mir darüber keine Gedanken. Ich kämpfe für den Plan A, nicht den Plan B.“ Er werbe darum, die Ehre weiterhaben zu dürfen, Bundeskanzler zu bleiben.

Im Anschluss war der ehemalige Premierminister Großbritanniens, Tony Blair, zu Gast. Blair thematisierte den Aufstieg des Populismus und die Herausforderungen westlicher Demokratien. Er warnte etwa davor, dass Populisten „die Probleme nicht erfinden“, sondern reale Sorgen der Bevölkerung ausnutzten: „Populisten nutzen Themen wie Immigration, was ein wirkliches Thema ist, aber sie nutzen das Thema aus. Sie schüren Hass und Wut und lösen keine Probleme.“ Er betonte, dass es auf eine „starke demokratische Führung“ ankomme, warnte jedoch vor autokratischen Tendenzen: „Wenn man einen Führer hat, der keine Rechenschaft ablegt, der nicht infrage gestellt werden will, dann hat man schlechte Entscheidungen.“

Blair äußerte sich auch zu Russlands Diktator Wladimir Putin und dessen Fehleinschätzung im Ukraine-Krieg: „Er dachte, er könnte die Ukraine angreifen und einen demokratisch gewählten Führer aus dem Amt entfernen, und dass das Volk der Ukraine damit einverstanden wäre. Das war der Fehler.“ Zudem sprach er über Donald Trump und die Rolle von Tech-Konzernen in der Politik. Er hielt es für notwendig, dass Regierungen mit Technologiegiganten kooperieren: „Wenn das Leute sind, die die Welt mit verändern, ist es wichtig, dass man versteht, was sie tun.“

Den Brexit lehnt Blair ebenso ab wie einen theoretischen Austritt Deutschlands aus der EU. Dies sei keine Option für Europa, wenn es in einer Welt mit Supermächten wie China und den USA bestehen wolle. „Unser Kontinent, wenn er denn stark sein will, muss vereint sein.“

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