
Komplikationen, Heilungsdauer
Schnappfinger-OP – welche Möglichkeiten gibt es?
Aktualisiert am 16.12.2025 – 11:59 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Schnappfinger-OP kann nötig sein, wenn andere Methoden erfolglos waren. Welche Möglichkeiten es gibt und wann man den Finger wieder bewegen darf.
Beim sogenannten Schnappfinger handelt es sich um eine entzündliche Sehnengleitstörung der Hand. Weil bei den Betroffenen die Fingerbeugesehne gereizt und verdickt ist, kann sie nicht mehr widerstandsfrei durch die Sehnenscheide gleiten. Als Folge rastet der Finger beim Beugen förmlich ein, was mit einem schnappenden oder schnalzenden Geräusch verbunden sein kann.
Entwickelt sich ein Schnappfinger, wird dieser in der Regel zuerst konservativ behandelt. Bei nur leichten Beschwerden kann es genügen, den Finger für etwa drei bis sechs Wochen mit einer Schiene ruhig zu stellen.
Bei stärkeren Beschwerden können Kortisonspritzen helfen. Dabei spritzt der Arzt oder die Ärztin den Wirkstoff um die geschwollene Sehne herum in die Hand. Oft genügt eine einmalige Spritze, deren Wirkung meist bis zu etwa ein Jahr anhält. Unter Umständen muss die Behandlung aber auch wiederholt werden.
Bessert sich der Schnappfinger unter der Kortisonbehandlung nicht, kann eine Operation infrage kommen.
Bei einer Schnappfinger-OP stehen zwei Verfahren zur Auswahl, die beide üblicherweise ambulant und unter örtlicher Betäubung zum Einsatz kommen:
Nach einer offenen Schnappfinger-OP erhalten Betroffene Anweisungen, wie die Wunde zu pflegen ist. Möglicherweise bleibt in der Handfläche eine kleine Narbe zurück.
Nach der Schnappfinger-OP lässt sich der behandelte Finger normalerweise sofort wieder bewegen. Jedoch ist für einige Tage noch ein Verband nötig. Der volle Bewegungsumfang des Fingers kehrt in der Regel nach etwa zwei Wochen wieder zurück.
Wurde der Schnappfinger offen operiert, fühlt sich der Bereich möglicherweise zuerst etwas wund an. Die Beschwerden lassen jedoch für gewöhnlich innerhalb der darauffolgenden 14 Tage nach.
Wurden bei dem Eingriff gleich mehrere Finger operiert, kann die Heilung länger dauern. Generell ist die Heilungsdauer bei einer perkutanen Schnappfinger-OP kürzer als bei einer offenen OP, da hierbei keine größere Wunde an der Hand entsteht.
Zur Nachbehandlung können physiotherapeutische Übungen ratsam sein, um die spätere Bewegungsfähigkeit des Fingers zu fördern.
Leichtere Tätigkeiten, wie etwa das Schreiben mit einer Computertastatur, lassen sich meist sofort nach der Schnappfinger-OP wieder ausüben. Auch Autofahren ist oft bereits etwa drei bis fünf Tage danach wieder möglich. Sportliche Aktivitäten können häufig etwa zwei bis drei Wochen nach abgeschlossener Heilung wieder aufgenommen werden, sofern die Hand wieder normal greifen kann.