Test deckt auf

Unterwäsche steckt voller Schadstoffe


28.11.2024 – 12:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Damenslip und Herrenslip auf einer Leine: Greifen Sie vorzugsweise zu Unterwäsche aus Baumwolle. (Quelle: imago stock&people/imago)

Schadstoffe in Textilien sind ein gesundheitsgefährdendes Problem, insbesondere bei Kleidung für den Intimbereich. Eine Untersuchung zeigt nun, dass zahlreiche Unterhosen bedenkliche Chemikalien enthalten.

Textilien, die direkt mit der Haut und insbesondere dem Intimbereich in Berührung kommen, sollten möglichst frei von Schadstoffen sein. Das ist jedoch nicht immer der Fall, wie der Verein für Konsumenteninformation aus Österreich („Konsument“) herausgefunden hat. Die Verbraucherschützer ließen 71 Unterhosen für Frauen, Männer und Kinder von einem Labor auf den schädlichen Weichmacher Bisphenol untersuchen. Darunter auch Produkte bekannter Marken. Die Ergebnisse zeigen deutliche Mängel.

Getestet wurden Unterhosen folgender Hersteller:

Rund ein Drittel der getesteten Unterwäsche enthält Bisphenol, so das Ergebnis. Vor allem in Damenunterwäsche steckt diese Chemikalie häufig. Der Grund: Sie gibt es häufiger als Seamless-Variante (nahtlos), welche wiederum aus Kunstfasern hergestellt werden.

Besonders stark belastet waren laut „Bild“-Zeitung bei den Damenslips die „Invisible Short Basic“ von Hunkemöller und die „Zero Microfiber Invisible Underclothes“ von Sloggi Triumph. Auch in Unterhosen der Hersteller Skin for you by Skiny wurde BPA nachgewiesen. Bei den Herren-Unterhosen wurden in der „Trunk Seamless Flex on the go“ von C&A Schadstoffe nachgewiesen. Kinder sollten die Seamless-Slips „Yigga“ von Ernsting’s Family nicht tragen.

Bisphenol A (BPA) gilt als gesundheitsschädlich. Es kann die Leber und die Nieren schädigen, das Immunsystem beeinflussen und hat zudem eine hormonähnliche Wirkung. „In Laboruntersuchungen zeigte sich, dass BPA aus der Kleidung in den Schweiß übergehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit über die Haut in den Körper gelangen kann“, mahnt „Konsument“.

Der Grund für die Belastung sind die synthetischen Fasern, die für die Herstellung der Unterwäsche verwendet werden. Diese enthalten häufig Bisphenol A.

„Konsument“ rät daher Verbrauchern, zu Textilien zu greifen, die aus Naturfasern wie Baumwolle bestehen.

Die Unterhosen für Frauen, Männer und Kinder wurden ausschließlich auf Bisphenol untersucht. „Die Analyse erfolgte mittels LC-MS/MS nach Extraktion der Probe mit Aceton und Dichlormethan (1:4). Die Nachweisgrenze (LOD) betrug für alle Substanzen 10 ng/g“, erklärt „Konsument“.

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