Erst taucht Saharastaub den Himmel in spektakuläre Farben, dann bringt Polarluft einen drastischen Temperatursturz. Was hinter den extremen Wetterumschwüngen steckt – und was als Nächstes kommt.

Deutschland erlebt ein Wetter-Spektakel: Saharastaub wird durch starke Winde aus Nordafrika nach Mitteleuropa getragen und sorgt für eindrucksvolle Sonnenauf- und -untergänge. Der Himmel leuchtet in kräftigem Rot, Orange und Gelb – ein seltenes Farbspiel, das durch die winzigen Staubpartikel in der Atmosphäre entsteht.

Doch der Staub ist nicht nur eine Augenweide. Viele Menschen bemerken die feinen Partikel auf ihren Autos, Fensterbänken oder Gartenmöbeln. Zudem kann die Luftqualität beeinträchtigt sein. Für Allergiker und Asthmatiker kann dies problematisch sein, da die Partikel eingeatmet werden und die Atemwege reizen können.

Jedes Jahr fegt der Wind fast eine Milliarde Tonnen Sand aus der Sahara – und ein Teil davon landet bei uns. Mal als feiner Staubschleier in der Luft, mal als rötlicher Regen. Der sogenannte Blutregen entsteht, wenn Niederschlag den Sand aus der Atmosphäre wäscht. Und in den Alpen? Da wird der Schnee manchmal rotbraun – ein Phänomen, das als Blutschnee bekannt ist.

Am Montag wird voraussichtlich die Konzentration des Saharastaubs ihren Höhepunkt erreichen. Dann wären auch die Phänomene Blutregen und Blutschnee in Deutschland möglich. Denn das warme, trockene Wetter wird bald ein jähes Ende finden. Eine massive Kaltfront mit Polarluft rast auf Deutschland zu. Schon Mitte der Woche sollen die Temperaturen drastisch fallen – um bis zu 15 Grad im Vergleich zu den aktuellen Werten.

Besonders in den Nächten wird es frostig und sogar Schneeschauer sind nicht ausgeschlossen. Laut Wetterexperten könnten vor allem höhere Lagen betroffen sein, doch auch im Flachland ist zumindest Schneeregen möglich.

Der Meteorologe Dominik Jung erklärt den massiven Temperatursturz mit „einer grundlegenden Umstellung der Wetterlage“. „Aktuell sorgt Hoch ‚Ingeborg‘ für eine warme Südwestströmung. Dieses lenkt milde Luft aus subtropischen Breiten nach Deutschland. Doch ab Montag wird das Hoch verdrängt und eine völlig andere Strömung setzt sich durch“, so der Wetterexperte.

Mit dem Abzug von Hoch „Ingeborg“ dreht die Strömung von mildem Südwest auf kaltes Nordwest. „Dabei strömt kalte Polarluft direkt aus den Regionen nahe Grönland und der Arktis nach Mitteleuropa. Diese sogenannte Nordwest-Rutsche entsteht, weil sich über dem Atlantik ein kräftiges Tief bildet, das kalte Luft aus hohen Breiten ansaugt und nach Deutschland transportiert“, erläutert Jung das Wettergeschehen für t-online.

In der Nacht zum Montag funkeln verbreitet noch die Sterne. Im weiteren Verlauf entsteht im Norden örtlich Nebel und im Südwesten breiten sich Wolken aus. Im Südwesten werden morgen früh 9 bis 4 Grad gemessen, sonst Werte um den Gefrierpunkt.

In der Nordhälfte Deutschlands scheint am Montag nach Auflösung von örtlichem Nebel die Sonne. Im Süden ziehen dichtere Wolken durch, die teilweise Regen bringen, in Alpennähe vereinzelt mit Blitz und Donner. Im Süden liegen die Maxima zwischen 9 und 13 Grad, sonst wird es in den sonnigen Regionen – abseits der Küsten – mit 15 bis 19 Grad noch einmal frühlingshaft. An den Stränden kommt die Temperatur mit Seewind aber kaum über 7 Grad hinaus.

Dann heißt es langsam von dem sonnigen Frühlingshoch Abschied nehmen. In der Nacht zum Mittwoch sinken die Temperaturen sogar auf 5 bis -1 Grad.

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