Am Donnerstagabend fand in Malmö das zweite Halbfinale statt. Dort trat auch Eden Golan auf. Der Beitrag aus Israel ist höchst umstritten, schaffte es jedoch trotzdem ins Finale.

Die Finalisten stehen fest. Zwei Tage vor dem großen Finale des diesjährigen Eurovision Song Contests kamen die letzten zehn Länder in die nächste Runde. Neben Griechenland, Österreich und Norwegen steht auch Israel am Samstagabend im Finale.

Sängerin Eden Golan performte ihren Song „Hurricane“. Bereits bei den Proben wurde sie von den Zuschauern mit Buhrufen begrüßt, aber auch mit Applaus und Jubel. Auf dem Weg zum Veranstaltungsort musste die 20-Jährige von Sicherheitspersonal begleitet werden. Auch in und vor der Halle sowie in der Stadt herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen.

Ihr Auftritt sorgt bereits seit Wochen für Proteste. Aufgrund des Gaza-Kriegs wurde besonders in den sozialen Netzwerken der Ausschluss des Landes von dem Wettbewerb gefordert. Der Veranstalter des ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU), ließ Israel mit der Begründung teilnehmen, dass es eine unpolitische Veranstaltung sei. Israel musste aber auf Druck der EBU Text und Songtitel der ersten Fassung „October Rain“ ändern – dieser erschien den Veranstaltern zuerst zu politisch.

„Ich konzentriere mich auf die Musik“

Vor der Malmö Arena versammelten sich an dem Abend Tausende, um gegen Israels Teilnahme an dem Gesangswettbewerb zu demonstrieren. Mehr als 10.000 Menschen protestierten friedlich gegen ihre Teilnahme. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu warf den Demonstranten eine „schreckliche Welle des Antisemitismus“ vor. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl nach Abschluss der Demonstration mit 10.000 bis 12.000 an. Ursprünglich erwartet waren um die 30.000 Demonstranten worden.

Eden Golan interessiert sich nicht für den Wirbel um ihren Auftritt. „Ich konzentriere mich auf die Musik, auf die gute Energie, und es gibt so viele Menschen, die mich unterstützen“, sagte die Musikerin vor Beginn der Show. „Ich empfinde es als eine große Ehre, mein Land zu vertreten, besonders in diesen Zeiten.“ Israel bekam genügend Stimmen und steht nun am Samstag im Finale.

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