Im Interview zum Kinostart von „The Fall Guy“ sprechen die beiden Hollywoodstars über Musikgeschmack, Geheimnisse beim Filmdreh – und Tom Cruise.

Da sitzt Ryan Gosling in einer Szene in „The Fall Guy“ mutterseelenallein in seinem Pick-up-Truck – und verdrückt hemmungslos Tränen zum Song „All Too Well“ von Taylor Swift. Bis ihn Emily Blunt dabei erwischt. „Weinst Du zu Taylor Swift?“, fragt sie fast vorwurfsvoll. Er antwortet trotzig: „Tut das nicht jeder?“

Dabei spielt der Hollywoodstar („Barbie“, „La La Land“, „Blade Runner 2049“) im neuen Film von Regisseur David Leitch („Bullet Train“), der am 30. April in den deutschen Kinos anläuft, einen abgehalfterten, aber immer noch begnadeten Stuntperformer namens Colt Seavers. In der wilden und wendungsreichen Actionkomödie trifft Seavers nicht nur auf seine alte Liebe, Regisseurin Jody Moreno (Blunt – „Oppenheimer“, „A Quiet Place“, „Sicario“), er stolpert auch noch in einen mysteriösen Mordfall und muss einen verschwundenen Star-Schauspieler aufspüren. Angetrieben sowie genervt von einer schnoddrigen Produzentin, die ihm unumwunden erklärt, warum gerade er auf die Suche angesetzt wird: „Du bist ein Stuntman. Niemand wird Dich bemerken. Das ist Dein Job.“

„The Fall Guy“ ist eine Filmadaption der 80er-TV-Serie „Ein Colt für alle Fälle“. Es ist aber auch Leitchs Hommage an das Stuntgeschäft – der 48-Jährige begann seine Karriere einst selbst als Stuntman, war unter anderem über Jahre Double für Brad Pitt. „Es ist mein bisher persönlichster Film“, sagt Leitch im Interview mit t-online. „Ich habe 30 Jahre in dieser Welt verbracht, und jetzt eine Geschichte in genau dieser Welt ist etwas ganz Besonderes.“ Leitch setzt sich dafür ein, dass es künftig auch einen Oscar für Stuntarbeit geben soll. „Stuntperformer sind so essenziell für das Spektakel, das wir in den Filmen sehen.“

Auch Gosling und Blunt haben sichtlich Spaß am gemeinsamen Spiel, die Chemie stimmt – sowohl im Film als auch im Interview mit t-online beim PR-Termin in Berlin. Ein kurzes Gespräch über Musikgeschmack, Geheimnisse beim Filmdreh – und Tom Cruise.

t-online: Ist Taylor Swift wirklich ein „Guilty Pleasure“?

Emily Blunt: Nein, auf keinen Fall. Ryan steht übrigens auf Meat Loaf.

Ryan Gosling: Und das ist mir überhaupt nicht peinlich. So gar nicht. Du willst nur, dass es mir peinlich ist.

Emily Blunt: Mir zumindest ist da nichts peinlich.

Ryan Gosling: Sollte es auch nicht sein.

Emily Blunt: Du hast aber recht. Ich sollte damit aufhören, anderen das Gefühl zu vermitteln, sie müssten sich für ihre Lieblingsmusik schämen.

Ryan Gosling: Das wäre schön, ja.

Nun, mal abgesehen vom Musikgeschmack: „Fall Guy“ ist eine Verneigung vor Stuntperformern. War es die Idee, diesen immer im Hintergrund arbeitenden Berufsstand zu würdigen, die Sie vom Projekt überzeugt hat?

Ryan Gosling: Absolut, ja. Stuntperformer sind faszinierend. Sie sind die eigentlichen Helden – sie sind unsere Helden. Denn sie gehen große Risiken für uns und für das Publikum ein. Sie setzen ihre Gesundheit aufs Spiel, um besondere Filmmomente zu schaffen – meistens sogar die Filmmomente, die in Erinnerung bleiben. Das Tragische ist doch: Ihre Arbeit ist auf der Leinwand nur flüchtig zu sehen. Gerade deshalb ist es schön, ihnen endlich einen ganzen Film widmen zu können.

Warum hat das eigentlich so lange gedauert?

Emily Blunt: Ich glaube, vieles von diesem Zauber, der früher Filme umgeben hat, ist mittlerweile verflogen. Heutzutage wird ständig der Vorhang zurückgezogen und mit „Behind the Scenes“-Aufnahmen die Magie des Filmemachens enthüllt.

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