Nach einem starken Geschäftsergebnis im Jahr 2023 rechnet der Energiekonzern RWE 2024 mit einer schwächeren Ertragslage. Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Der auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Energiehandel fokussierte Konzern RWE hat seine Geschäftserwartungen für das laufende Jahr bestätigt. In einer Pressekonferenz am Donnerstag, gab das Unternehmen an, weiterhin davon auszugehen, 2024 nicht an die „sehr gute“ Ertragslage von 2023 anknüpfen zu können.

„RWE blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023. Wir haben ein sehr gutes Geschäftsergebnis erzielt, unser grünes Portfolio deutlich ausgebaut und gleichzeitig unsere CO2-Emissionen erheblich gesenkt“, betont Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. „Unsere Strategie „Growing Green“ setzen wir entschlossen fort: Weitere 100 Projekte mit mehr als 8 Gigawatt Gesamtkapazität sind bereits im Bau.“

Auf der Bilanzpressekonferenz bestätigte RWE auch die Ende Januar vorgelegten Geschäftszahlen für 2023. Demnach stieg für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 6,3 auf knapp 8,4 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn lag im vergangenen Jahr bei 4,5 Milliarden Euro nach 3,2 Milliarden im Jahr zuvor. Für 2023 sollen die Aktionäre 1,00 Euro je Aktie erhalten, für 2024 lautet das Dividendenziel weiter 1,10 Euro.

RWE rechnet 2024 mit niedrigerem Ergebnis

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit schlechteren Erträgen als im Vorjahr. „Die Zeiten sind bei derzeit schwacher wirtschaftlicher Entwicklung herausfordernder. Die gedämpfte Energienachfrage hat zu deutlich sinkenden Strompreisen geführt, was auch Auswirkungen auf RWE hat“, so Krebber.

Für das bereinigte Ebitda prognostiziert der Energieriese demnach 2024 ein Ergebnis zwischen 5,2 und 5,8 Milliarden Euro. „Diese Prognose gilt trotz der seitdem stark gefallenen Strompreise weiterhin. Das Unternehmen rechnet derzeit jedoch mit einem Wert am unteren Rand des Korridors“, betont Michael Müller, Finanzvorstand der RWE AG. Gleiches gelte für das bereinigte Nettoergebnis, das zwischen 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro liegen soll.

Stellenabbau nur im Bereich Kohle- und Kernenergie

Doch was bedeutet das für die Mitarbeitenden des drittgrößten Arbeitgebers in Essen? Laut Angaben des Unternehmens arbeiten derzeit rund 20.000 Menschen für RWE, davon zwischen 14.000 und 15.000 in Deutschland. 2023 wurden rund 3.500 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt, davon ein Großteil ebenfalls in der Bundesrepublik. Auch 2024 sollen weitere Stellen aufgebaut werden – vor allem im Bereich erneuerbare Energie, wie RWE auf t-online-Nachfrage bestätigt. Dort seien derzeit rund 300 Stellen offen.

In den Bereichen Kohle- und Kernenergie sollen hingegen sukzessive Stellen abgebaut werden. So verließen bereits 2023 rund 340 Mitarbeitende aus diesen Bereichen das Unternehmen. Bis zum geplanten Braunkohleausstieg im Jahr 2030 sollen weitere Jobs im niedrigen Hunderterbereich reduziert werden. Man werde versuchen, einen Teil der Mitarbeitenden in den Vorruhestand zu schicken, andere Mitarbeitenden sollen über ein Qualifizierungsprogramm auf interner und externer Ebene für andere Bereiche umgeschult werden.

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