Am Mittwoch geht es für Rot-Weiss Essen zurück auf den Trainingsplatz – mit Rückkehrer Marvin Obuz, fünf weiteren Neuzugängen und Euphorie im Umfeld.
Zwei Tage lang stand bei Rot-Weiss Essen interne Leistungsdiagnostik auf dem Programm, am Mittwochnachmittag präsentiert sich das Team dann den Fans. Wenn Uwe Koschinat um 15.30 Uhr zum öffentlichen Training bittet, wird unter den sechs Neuzugängen mit Marvin Obuz auch ein alter Bekannter sein.
Dass der Verein den Transfer des Flügelstürmers noch rechtzeitig vor dem Trainingsauftakt perfekt machen konnte, passt ins Bild: Derzeit läuft es bei RWE einfach rund – und bei den Fans wächst die Vorfreude auf die neue Spielzeit täglich. Dem sportlich beeindruckenden Auftritt in der Rückrunde ließen die Verantwortlichen um Marcus Steegmann (Direktor Profifußball) und Christian Flüthmann (Sportdirektor) eine nicht minder starke Kaderplanung folgen.
Mit den Leistungsträgern hatte man frühzeitig verlängert, das Grundgerüst der erfolgreichen Mannschaft bleibt bis auf Leihspieler Julian Eitschberger zusammen. Dazu konnten erfolgversprechende Neuzugänge an die Hafenstraße gelockt werden – so wie Wunschspieler Obuz.
Bei den Fans weckt nicht zuletzt dieser Wechsel Aufstiegsträume. Bei seinem ersten Auftritt im Essener Trikot lieferte der 23-Jährige so überzeugend ab, dass er sich direkt in die Herzen der Anhänger schoss. In der Saison 23/24 kam Obuz auf sieben Treffer und 14 Vorlagen, musste im Anschluss an die Leihe aber zurück zum 1. FC Köln. Der Kontakt war danach nie abgerissen, jetzt folgt der Zweijahresvertrag an der Hafenstraße. Er sei während der letzten Monate immer wieder von RWE-Fans angeschrieben worden, mit der Bitte, doch zurückzukommen, erzählt der Offensivspieler jetzt.
Bei RWE könnte Obuz künftig an der Seite von Marek Janssen stürmen, der vom SV Meppen kommt und dort hauptsächlich mit seiner Strafraumpräsenz und Kopfballstärke überzeugt hat. In Essen hofft man, dass er an seine Torquote aus der Regionalliga anknüpfen kann. Dort gelangen ihm in den letzten beiden Spielzeiten 33 Tore und 16 Vorlagen.
Ein weiteres neues Gesicht läuft am Mittwoch auf: Luca Bazzoli. Der 24-jährige Defensivspezialist kommt von Preußen Münster, bringt entsprechend Zweitligaerfahrung mit und kann sowohl als Sechser als auch in der Innenverteidigung spielen. Sein Transfer steht beispielhaft für den neuen Konkurrenzkampf, den Rot-Weiß Essen bewusst schürt. Der Kader soll auch in der Breite qualitativ besser aufgestellt werden – eine Grundvoraussetzung, um in der Dritten Liga oben mitzuspielen und mit anderen Aufstiegskandidaten wie 1860 München mithalten zu können.
Darum ist die Kaderplanung der Essener mit dem Trainingsauftakt auch noch nicht abgeschlossen. Nach Rechtsverteidiger Michael Kostka (21, Miedz Legnica), Torhüter Malte Brüning (21, Eintracht Trier) und Innenverteidigertalent Nico Schulte-Kellinghaus (17, eigene Jugend) stehen vor allem ein weiterer Außenverteidiger als Kostka-Konkurrent sowie ein weiterer Angreifer im Fokus, der als Stoßstürmer auch Janssen Druck machen kann.
Spannend wie die aktuelle Spielersuche dürfte auch die Frage werden, mit welcher taktischen Grundausrichtung Uwe Koschinat seine Elf in der neuen Saison ins Spiel schicken wird. Neben der bisher praktizierten defensiven Dreierkette wäre auch eine klassische Viererkette eine ernsthafte Option. Dass er RWE zudem im Angriffsspiel flexibler und variabler aufstellen will, hat der Coach bereits durchblicken lassen.
Anhaltspunkte werden die ersten Testspiele bieten. Am kommenden Samstag (28. Juni, 15 Uhr) können die Anhänger Rot-Weiss Essen zum ersten Mal live in Aktion erleben. Gespielt wird beim Landesligisten VfB Bottrop. Drei Tage später geht es am 1. Juli (18.30 Uhr) im Sportpark Am Hallo gegen den Bezirksligisten VfB Frohnhausen. Das traditionelle Essener Derby steigt am 5. Juli (17.30 Uhr), gespielt wird bei Schwarz-Weiß Essen im Uhlenkrug-Stadion.