Russische Schattenflotte

Zoll beschlagnahmt russischen Öltanker „Eventin“


21.03.2025 – 08:24 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Öltanker „Eventin“ ankert seit Januar vor der Küste Rügens: Das Schiff wird der russischen Schattenflotte zugerechnet. (Quelle: Stefan Sauer/dpa)

Schon im Januar haben die Behörden den Öltanker „Eventin“ vor Rügen festgesetzt. Die Beschlagnahmung des Schiffes soll ein Zeichen an Russland senden.

Die Bundesregierung hat offenbar vor wenigen Stunden einen Tanker der russischen Schattenflotte beschlagnahmt. Die „Eventin“ ankerte bereits seit Mitte Januar vor der Küste Rügens. Per Einziehungsbescheid geht der Tanker samt 100.000 Tonnen Rohöl im Wert von mehr 40 Millionen Euro damit in deutsches Eigentum über, berichtet der „Spiegel“.

Demnach ist das „ungewöhnlich harsche Vorgehen“ aus Sicht des Kanzleramts und des Außenministeriums als Zeichen an Russland gedacht, dass Deutschland dem Transit von russischem Öl durch die Ostsee nicht tatenlos zusehe, heißt es dort.

Die „Eventin“ trieb Mitte Januar manövrierunfähig in der Ostsee – offenbar war die gesamte Bordtechnik ausgefallen. Deutsche Behörden setzten den Tanker daraufhin fest; seitdem sichert ihn die Bundespolizei rund um die Uhr.

Damit gehört die „Eventin“ zu den 150 Schiffen der sogenannten Schattenflotte, gegen die EU-Sanktionen gelten. Nach EU-Angaben dürfen die Schiffe auf der Sanktionsliste keine EU-Häfen anlaufen und sind von einer Vielzahl von Dienstleistungen ausgeschlossen, etwa von Versicherungsleistungen.

Mit Schattenflotte sind Schiffe gemeint, die Russland nutzt, um einen westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu umgehen. Diese oft überalterten Tanker sind nicht in der Hand westlicher Reedereien und häufig ohne ausreichenden Versicherungsschutz unterwegs.

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