Im Falle von Triton und Renk war das absolut der Fall. Triton hatte vor knapp fünf Jahren 76 Prozent der Renk-Anteile von VW übernommen und dafür rund 520 Millionen Euro gezahlt. Allein der Börsengang spielte dem Investor die damaligen Kosten fast schon wieder ein. Und damals hielt Triton ja noch die Mehrheit an dem Augsburger Rüstungskonzern.

Immerhin sind die Aussichten inmitten des Rüstungsbooms gut: Renks Jahresprognosen sind ambitioniert, aber machbar. Analysten empfehlen die Aktie zu „kaufen“ und zu „halten“, keiner sagt „verkaufen“. Die Kursziele belaufen sich im Mittel auf gut 31 Euro – das wären fast 50 Prozent mehr als derzeit.

Viel steht und fällt mit künftigen Vorgaben und Regeln: Ausgerechnet die Nachhaltigkeitskriterien machten es Investoren bislang schwer bis unmöglich, hier zu investieren. Die so genannten ESG-Kriterien für Nachhaltigkeit (ESG steht für Environmental Social Governance, zu Deutsch: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) hinterlassen bei Unternehmen einen negativen Fußabdruck, weil Rüstung in Sachen Nachhaltigkeit negativ bewertet wird.

Die Branche fordert, dass auch Rüstung als nachhaltig eingestuft wird – spätestens seit die Atomkraft nach langen, heftigen Debatten dieses Siegel erhalten hat. Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA erlaubt inzwischen, Rüstungsunternehmen als nachhaltig zu quantifizieren. Wenn die Aufsichtsbehörden in Deutschland dem ebenfalls zustimmen, könnten Fondsanbieter künftig selbst wählen, ob sie Rüstungsunternehmen in ihre nachhaltigen Fonds aufnehmen oder nicht. Die Branche ist gespalten. Für die Rüstungsunternehmen wäre es ein Gewinn, ob eine sicherheitspolitische Notwendigkeit nachhaltig ist, mag jeder Anleger für sich entscheiden.

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