Rückgang um etwa 15 Prozent

Weniger Betriebe, aber mehr Milch

15.03.2025 – 12:57 UhrLesedauer: 2 Min.

Milchkühe (Symbolbild): Die Zahl der Betriebe in Sachsen ist zurückgegangen. (Quelle: imageBROKER/Dirk v. Mallinckrodt/imago-images-bilder)

In Sachsen geben immer mehr Milchviehbetriebe auf. Die Zahl der Milchkühe bleibt jedoch nahezu konstant, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilt.

In Sachsen sinkt die Zahl der Milchviehbetriebe, während die Anzahl der Kühe weitgehend stabil bleibt. Das teilte das sächsische Landwirtschaftsministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit.

In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Betriebe um etwa 15 Prozent auf 1.025 zurückgegangen, heißt es aus dem Ministerium. Die Zahl der Milchkühe reduzierte sich im gleichen Zeitraum nur leicht um 7.000 Tiere auf etwa 160.000.

Der Landesbauernverband nennt als Gründe für Betriebsaufgaben die gestiegenen Kosten für Betriebsmittel, Energie und Personal. Zudem habe die Inflation die finanzielle Lage weiter verschärft, und die Landwirte stünden vor immer strengeren bürokratischen Hürden.

Unsichere politische Rahmenbedingungen würden langfristige Investitionen und strategische Entscheidungen erschweren, erklärt der Verband. Er fordert weniger Bürokratie, ein klares politisches Bekenntnis zur einheimischen Tierhaltung sowie eine Stärkung der Landwirte, um faire Preise für ihre Produkte zu erzielen.

Trotz sinkender Betriebszahlen steigt die Milchproduktion: Nach Angaben des Landesbauernverbandes gab eine Kuh vor fünf Jahren noch 10.143 Liter Milch pro Jahr, 2024 sind es knapp 600 Liter mehr. Die gestiegene Milchleistung erklärt sich nach Angaben des Landesbauernverbandes damit, dass aus der Zucht hin zu mehr Gesundheit und Robustheit widerstandsfähigere Tiere hervorgehen.

Tierschützer kritisieren die Haltung der meisten Milchkühe in sogenannten Liegeboxlaufställen. Die Tierrechtsorganisation Peta warnt, die hohe Milchproduktion führe oftmals zu schmerzhaften Euterentzündungen, die mit Antibiotika behandelt werden müssten.

Der Bauernverband betont, der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Das Ziel jedes Landwirtes sei es, den Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß zu begrenzen, heißt es vom Verband.

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