Ob Helles, Pils, Alt, Export, Weizen oder Craft – am Bier scheiden sich die Gaumen. Was die Deutschen trinken, ist nicht nur von Region zu Region unterschiedlich, sondern auch von Generation zu Generation und von Anlass zu Anlass.

Das Wichtigste im Überblick


Bier ist mehr als nur ein Getränk mit Alkohol. Es ist Feierabendbelohnung, Partybrause, es macht Gespräche flüssiger und Nächte länger. DAS Lieblingsbier der Deutschen gibt es natürlich nicht, auch wenn die Statistiker es zu kennen glauben.

Tatsächlich hat jedes Lieblingsbier eine Geschichte. Mancher ist mit seinem aufgewachsen. Andere haben es von Opa geerbt. Fußballfans schwören auf „ihr“ Stadionbier. Andere vergessen nie, wie ein bestimmtes Bier an einem besonderen Tag gemundet hat: dem Geburtstag ihres Kindes. In der ersten eigenen Wohnung. Zum WM-Titel oder im schönsten Urlaub aller Zeiten. An dieser Stelle erzählen Mitarbeiter von t-online von ihrem Lieblingsbier und wie es zum Hopfen der Herzen wurde.

„Drink doch ene met – Kölsch ist viel mehr als Bier!“

Liesa Wölm, Panorama-Redakteurin: „Drink doch ene met“ – gedanklich bin ich bei diesem Satz direkt in einer Kölner Kneipe. Die Freunde – oder auch Wildfremde – im Arm, das Gegröle laut, und natürlich: das Kölsch in der Hand. Wie oft habe ich als Rheinländerin in meinem Leben schon gehört: „Kölsch ist kein Bier“ oder „Kölsch? Dann kannst du auch Wasser trinken“ gehört. Doch das hat mir nie etwas ausgemacht. Denn ich weiß: Kölsch ist viel mehr als Bier!

Im Höhner-Song heißt es nicht umsonst „Hey Kölle, du bes e Jeföhl“ – und zu diesem Jeföhl gehört auch das Kölsch. Das Bier, am besten in einem schmalen 200-Milliliter-Glas im „Kranz“ serviert, bedeutet für mich Zusammenhalt, Sorglosigkeit, Freiheit und Freundschaft. Es steht für unvergessliche Karnevalspartys – ob auf dem Dorf oder in der Großstadt. Ein Kölsch ist immer frisch, nie abgestandene Plörre. Es schmeckt mild, ist aber nicht geschmacklos. Ob um 11 Uhr morgens oder 2 Uhr nachts, ob Gaffel, Früh oder Reissdorf – auf ein Kölsch ist immer Verlass.

„Ein Fetzen Alufolie zwischen den Zähnen“

Niclas Staritz, Redakteur Audience Development: Ob in einer Schwarz-Weiß-Werbung, in der nur das Bier gülden leuchtet, oder im Stadion bei meiner Hertha: Das Berliner Kindl Jubiläums-Pils ist ikonisch und gehört zu Berlin. Aber auch persönlich verbinde ich schöne Erinnerungen mit meinem Lieblingsbier. Wenn mir mal wieder ein Fetzen des weißen Aluminiums, das um den Flaschenhals gewickelt ist, zwischen den Lippen hängt, denke ich an meinen Opa.

Früher saß er oft mit seinem Bruder auf der Terrasse und schwelgte bei einem „Jubi“ in Erinnerungen, wie es alte Westberliner nannten. Um dem weißen Aluminium zu entgehen, tranken sie ihr Bier aus einer Biertulpe – echte Kenner halt. Und so genieße auch ich mittlerweile gerne mit meinen Brüdern und Freunden ein kaltes Kindl, quasi ein Stück Familiengeschichte.

„Bodenständiger Allrounder für den schmalen Taler“

Lucas Maier, Klimaredakteur: Aufgewachsen im einst größten Hopfenanbaugebiet der Welt, ging es für mich weiter über das fränkische Eldorado der Biervariationen bis hin in die Hauptstadt: Auf meinem bisherigen Weg sah ich mich immer wieder mit verschiedenen hopfigen Köstlichkeiten konfrontiert. Aus mancher dieser Begegnungen entstand eine langanhaltende Verbindung, andere waren eher für eine Nacht. Seit ich in Berlin lebe, gibt es da eine ganz neue Liebe: dit Sterni.

Aktie.
Die mobile Version verlassen