Der wegen Vorwürfen des Sexhandels und der Nötigung angeklagte Rapper Sean „Diddy“ Combs bleibt weiter hinter Gittern. Sein Anwalt fürchtet um seine Sicherheit.

Sean Combs, der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannt ist, sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Der Hip-Hopper soll Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Sexpartys gedrängt haben. Eine Anklage folgte: Laut Staatsanwaltschaft soll der Musiker und Produzent Chef eines Sexhandelsrings gewesen sein, der Frauen umgarnt und dann zum Sex gezwungen haben soll, indem er sie mit Gewalt, finanzieller Not oder Rufschädigung unter Druck setzte.

Anfang der Woche wurde Sean Combs in New York festgenommen. Die zuständige Richterin Robyn Tarnofsky beschloss, dass er bis zum Beginn seines Prozesses in Haft bleiben muss. Aufgrund seines Reichtums und seines Privatjets bestehe bei dem Rapper Fluchtgefahr. Combs‘ Anwalt Marc Agnifilo beantragte jetzt die Freilassung seines Mandanten – ohne Erfolg.

Eine Kaution von 50 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 45 Millionen Euro) bot das Anwaltsteam von Sean Combs, doch der New Yorker Richter Andrew Carter lehnte den Antrag ab. Jurist Marc Agnifilo kündigte daraufhin an, sich erneut um die Freilassung seines Mandanten zu bemühen. Zudem wolle er sich dafür einsetzen, den Fall so rasch wie möglich vor Gericht zu bringen. Seinen Schilderungen zufolge werde Combs unter „unmenschlichen“ Bedingungen festgehalten.

Sean Combs befindet sich aktuell im Metropolitan Detention Center (MDC) in Brooklyn. Sein Anwalt erklärte, dass er sich große Sorgen um den Rapper mache. Das Gefängnis sei „nicht für die Haft vor dem Verfahren geeignet“. Die Anstalt geriet in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Gewaltexzessen in die Schlagzeilen. Erst im Sommer wurde ein Insasse ermordet.

Cameron Lindsay, ehemaliger Leiter des MDC Brooklyn, kann die Bedenken von Combs‘ Anwalt nachvollziehen. Bei dem US-Portal „TMZ“ ist er sich sicher, dass einige Insassen es als „Ehrenzeichen“ betrachten würden, Diddy zu töten. Die Gewaltausbrüche der Häftlinge führen seiner Erfahrung nach zudem zu einer unzureichenden medizinischen Versorgung. Da sich die Anstalt aufgrund der Gewaltexzesse regelmäßig in einem 24-Stunden-Lockdown befinde, verzögern sich die Behandlungen immer wieder.

Laut eines „Bild“-Berichts seien auch die sonstigen Bedingungen untragbar: „Kleine Zellen in schrecklichem Zustand. Es liegt ein ständiger, beißender Geruch in der Luft. Ich bin überrascht, dass sie ihn dort hingebracht haben“, wird ein New Yorker Kriminalbeamter zitiert. Nicht nur das Essen sei ungenießbar, ein Problem mit Ratten und Ungeziefer sorge auch für die Ausbreitung von Krankheitserregern.

Sean „Diddy“ Combs ist nicht der erste Prominente, der im Metropolitan Detention Center seine Haftstrafe absolviert. Auch Sänger R. Kelly, Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen und Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell warteten bereits in dem Brooklyner Gefängnis auf ihren Prozess.

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