Vorstoß gegen Billig-Konkurrenz aus China
Ford und Renault wollen gemeinsam E-Autos bauen
Aktualisiert am 09.12.2025 – 20:05 UhrLesedauer: 2 Min.
Ford und Renault wollen gemeinsam ein günstiges E-Auto bauen. Von dem Vorstoß gegen die Konkurrenz aus China könnte auch ein Werk in Deutschland profitieren.
Renault und Ford wollen sich mit der gemeinsamen Entwicklung günstiger Elektroautos für den europäischen Markt gegen die wachsende Konkurrenz aus China wappnen. Zudem wollen die beiden Konzerne bei der Produktion von Nutzfahrzeugen zusammenarbeiten, wie sie am Dienstag mitteilten. „Wir wissen, dass wir in unserer Branche um unsere Existenz kämpfen“, sagte Ford-Chef Jim Farley am Montag vor Journalisten in Paris. Renault-Chef Francois Provost erklärte: „Die Chinesen werden bald kommen, und deshalb will ich nicht warten.“
Das erste von zwei geplanten kleinen elektrischen Fords soll in einem Renault-Werk in Nordfrankreich produziert werden und 2028 auf den Markt kommen. Beide Seiten betonten, eine Fusion sei nicht geplant.
Westliche Autobauer geraten immer mehr unter Druck durch chinesische Anbieter wie BYD oder Xpeng. Ford will mit den neuen E-Autos, die kleiner sind als seine US-Modelle, Lücken in seiner Flotte schließen. Seit 2019 hat sich der europäische Marktanteil des US-Konzerns von 6,1 auf 3,3 Prozent nahezu halbiert.
Renault gilt als kleinster europäischer Volumenhersteller und ist weder in China noch in den USA vertreten. Der französische Autobauer ist daher auf Partnerschaften angewiesen, um seine Werke besser auszulasten und die Entwicklungskosten für neue E-Autos zu senken. Ford kooperiert in Europa bereits mit Volkswagen bei E-Autos und Transportern.
Ford denkt dabei an eine Rückkehr des legendären Kleinwagens Fiesta. Davon könnte auch der kriselnde Ford-Standort in Köln profitieren. Fords Marktanteil sinkt, der Hochlauf der Elektro-Produktion stockt – vor allem im Werk Köln, wo bis 2023 noch der Fiesta vom Band lief. Erst im September hatte der US-Autobauer angekündigt, in Köln weitere 1.000 Stellen abzubauen.
