2021 überraschte Renault mit einem Konzeptfahrzeug, das an den beliebten Kleinwagen der 80er-Jahre erinnerte. Nun ist der R5 als E-Auto zurück.

Ganze 24 Jahre lang – von 1972 bis 1996 – lief der Renault 5 (R5) in zwei Generationen vom Band. Nun, nach 28 Jahren Pause, ist der französische Kleinwagen wieder zurück: Als Renault 5 E-Tech Electric nimmt er die Formen seiner historischen Vorgänger auf. Unter seiner 3,92 Meter langen Retro-Karosserie steckt allerdings moderne Technik. Präsentiert wurde er auf dem Autosalon in Genf (bis 3. März).

Für die Marke Renault soll der Neue eine Schlüsselrolle beim Wandel zu elektrischer und vernetzter Mobilität spielen, heißt es. Dabei haben sich die Entwickler auch an historischen Anleihen bedient. Ob die markanten Scheinwerfer, die vertikalen Rückleuchten, die prägnanten Kotflügel oder das angeschrägte Heck: Vieles erinnert an das Erfolgsmodell der 70er- und 80er-Jahre. Doch natürlich gibt es Unterschiede, nicht nur technisch: Statt eines Lufteinlasses auf der Haube hat der neue R5 etwa eine Ladeanzeige in Form der Ziffer 5. Denn der Antrieb ist hier elektrisch. Die Ziffer leuchtet auf, wenn sich der Besitzer dem Auto nähert.

Der ursprünglich sehr reduzierte Innenraum wird bei der Neuauflage modern interpretiert: Ein 10-Zoll-Touchscreen dominiert das ansonsten schlichte Cockpit. Mit an Bord sind mehr als 50 Apps und ein Avatar namens „Reno“, der auf Fragen und Befehle reagiert.

Technisch basiert der elektrische R5 auf der neuen Technikplattform namens AmpR Small. Renault betont hier primär den flachen Boden, einen Radstand von 2,54 Metern, bis zu 326 Liter Kofferraum und ein Gewicht unter 1,5 Tonnen.

Unter der Haube steckt ein E-Motor mit wahlweise 110, 90 oder 70 kW, also 95 bis 150 PS. Wechselstrom tankt der elektrische R5 mit eher handelsüblichen 11 kW, an der Schnellladesäule sind je nach Ausstattung 80 oder 100 kW möglich. Die Batterie fasst 40 bis 52 kWh und soll laut WLTP-Zyklus bis zu 400 Kilometer Reichweite ermöglichen. Eine Wärmepumpe hält den Energiebedarf bei der Klimatisierung möglichst gering.

Die Fahrleistungen liegen auf dem Niveau des Originals. Zwar beschleunigt der R5 im besten Fall in weniger als acht Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spürbar schneller. Doch haben die Ingenieure die Höchstgeschwindigkeit mit Rücksicht auf die Reichweite auf 150 km/h limitiert. Dabei soll es aber nicht bleiben: 2025 kommt auf Basis des R5 das erste Elektroauto der sportlichen Schwestermarke Alpine. Es soll mehr Leistung haben und auch mehr Tempo machen.

Bidirektionales Laden und viele Assistenten

Zudem beherrscht der neue R5 bidirektionales Laden und kann einerseits angeschlossene Geräte wie E-Bikes an seiner Ladebuchse mit Strom speisen. An die heimische Wallbox angeschlossen, kann er auch im Energiekreislauf im Haushalt als Energiespeicher dienen und bei Bedarf Strom abgeben (Vehicle-to-Grid, V2G).

In Sachen Assistenzsysteme verfügt der neue R5 unter anderem über einen adaptiven Abstandsregeltempomaten, ein neues, schnelleres Notbremssystem und weitere Helfer für automatisiertes Fahren der Stufe 2.

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