Reichster Mann Deutschlands
Unternehmer Kühne: Durch Signa-Pleite „halbe Milliarde Euro verloren“
16.11.2024 – 17:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Klaus-Michael Kühne gilt als reichster Mensch Deutschlands. Doch die Pleite der Immobiliengruppe Signa brachte den Milliardär um Hunderte Millionen Euro.
Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ über seinen finanziellen Verlust beim Zusammenbruch des Signa-Immobilienkonzerns von René Benko gesprochen.
Laut eigener Aussage hat der Großaktionär „eine halbe Milliarde Euro und damit fast unseren gesamten Einsatz verloren“. Für die Aktionäre der Benko-Firma Signa Prime bleibe von der vorhandenen Masse kaum etwas übrig, da die Gläubiger teilweise bevorrechtigt seien. „Und die Immobilien sind natürlich sowieso nicht mehr so viel wert. Das geht wohl alles unter.“
Kühne kritisierte Benko scharf und sagte: „Er hat mich um den Finger gewickelt.“ Benko habe ihm ein „rosarotes Bild“ der Situation präsentiert und falsche Informationen geliefert. Kühne erklärte weiter: „So haben wir anfangs nicht gemerkt, dass seine Finanzierungen auf tönernen Füßen standen. Da sind wir gründlich reingefallen.“
Ferner berichtete der 87-Jährige, dass Benko in der Endphase versucht habe, ihn zu weiteren Investitionen zu bewegen. „Ich erinnere mich, dass Benko einmal nach Hamburg kam und mir ein abenteuerliches Konzept präsentierte. Da habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht mittragen werde“, so Kühne.
Der Tiroler Immobilien-Investor Benko hat mit seinem Firmenkonglomerat Signa die bisher größte Insolvenz in Österreich mit Schulden hingelegt. Gläubiger haben Forderungen in Milliardenhöhe angemeldet.
Trotz seiner Erfahrungen mit Signa Prime zeigt Kühne Interesse am Elbtower in Hamburg und sieht Potenzial in dem Projekt. Die Arbeiten am Elbtower stehen seit einem Jahr still, benötigt werden erhebliche Investitionen. Kühne äußerte: „Ich möchte nicht, dass der Elbtower eine Ruine bleibt, und ich glaube, dass es ein interessantes Objekt werden kann.“
Finanzierbar sei das, „wenn sich mehrere Investoren zusammentun und einen Eigenkapitalbetrag von 200 bis 250 Millionen Euro aufbringen“. Er sei bereit, etwa ein Viertel der notwendigen Eigenkapitalsumme beizusteuern.
Klaus-Michael Kühne ist Mehrheitsgesellschafter der Logistikgruppe Kühne + Nagel. Zudem hält er Anteile an der HSV Fußball AG und der Lufthansa. Mit einem Vermögen von 42,5 Milliarden US-Dollar (etwa 40,3 Milliarden Euro) ist er laut „Forbes“ der reichste Deutsche.